Review

Ein Dokumentarfilm, dazu noch fast durchgängig mit Untertiteln, ist, so denke ich, fast immer ein schwieriges Projekt.
Koepps Versuch, anhand russischer Kinder in Kaliningrad (ehemals Ostpreußen) zu zeigen, daß die bekannte Weisheit "Die Hoffnung stirbt zuletzt" auch, oder gerade in den trostlosen
Überbleibseln der ehemaligen UDSSR immer noch ihre Berechtigung hat, hinterlässt beim Zuschauer (zumindest bei mir) ein merkwürdiges Gefühl der Betroffenheit.
Die Selbstverständlichkeit, mit der die Kinder und Jugendlichen in den Gesprächen den offensichtlich weit verbreiteten,Alkoholismus "der Erwachsenen" kommentieren, zeigt eindrucksvoll, daß sie nicht gewillt sind, diese scheinbar vorgegebenen Verhaltensmuster für sich zu übernehmen.
Ob Unfallopfer oder kleiner Alleinunterhalter - die Einzelschiksale der jungen Kaliningrader/innen mögen unterschiedlich sein - eines jedoch haben sie alle gemeinsam: Die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.
Auch wenn sich Koepp mit 89 Minuten für eine Dokumentation an die Zuschauergrenzen wagt und manche Länge nicht wegzudiskutieren ist, bleibt es ein gelungenes Werk, daher 8/10.

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