Verfilmungen nach einer literarischen Vorlage sind immer so eine Sache, das kann hervorragend klappen, wie im Falle der Shakespeare Verfilmungen von Kenneth Branagh, oder ordentlich in die Hose gehen, wie im Falle der Shakespeare Verfilmungen von Franco Zeffirelli.
"Himmel über der Wüste" liegt der 1949 erschienene Roman des Amerikaners Paul Bowles zugrunde. Erzählt wird die Geschichte eines wohlhabenden New Yorker Ehepaares, das Anfang letzten Jahrhunderts, in Begleitung eines Freundes, eine mehrmonatige Reise zur Selbstfindung nach Nordafrika unternimmt. Die erhoffte Problemlösung in den unendlichen Weiten der afrikanischen Wüste tritt aber nicht ein - ganz im Gegenteil. Bernado Bertolucci hat mit dieser Verfilmung eines seiner besten Werke abgeliefert. Hervorragende Darsteller, allen voran John Malkovich, tragen eine Geschichte, die normalerweise kein Schwein interessiert, packend und ergreifend bis zum Abspann. Selbst die Nebenrollen (brilliant Timothy Spall) sind perfekt besetzt. Ausgefeilte Dialoge und bildgewaltige Kameraeinstellungen komplettieren das Ganze. Über zwei Stunden sehr sehenswerte Unterhaltung.