“Zombie - Dawn of the Dead” ist einer der ganz großen Klassiker der Film- und vor allem der Horrorgeschichte. Dieser Streifen löste eine wahre Manie in Sachen Zombiefilme aus und gilt bis heute als einer der einflussreichsten Filme des Genres. Die Story ist dabei denkbar einfach: Durch ein Virus werden tote Menschen wieder als Zombies zum Leben erweckt, im ganzen Land herrscht Notstand. Ein 4köpfiges Team, bestehend aus zwei Swat-Kämpfern, einem TV-Angestellten und seiner Freundin macht sich auf die Flucht und verschanzt sich in einem Einkaufszentrum, wo sie sich gegen Zombies behaupten müssen.
Daraus schuf Romero einen Horrorklassiker für die Ewigkeit. Ohne große Vorgeschichte ist man gleich mittendrin und wird gefesselt von der aussichtslosen Atmosphäre, die im ganzen Film zu spüren ist. Auch ohne blutige Einlage am laufenden Band wird Angst erzeugt, welche allein aus der Grundsituation entsteht. Man stelle sich vor: Mit vier Menschen in einem Einkaufszentrum, gegen eine Riesenanzahl von Untoten. Auch die gewöhnungsbedürftige, typische 70er Jahre Optik trägt einen Großteil zur Atmosphäre bei.
Bisweilen schleichen sich allerdings auch einmal Längen ein. Ich habe bisher nur den 156minütigen UFC gesehen, der nicht über die komplette Laufzeit überzeugt hat. Viele Dialoge erscheinen einfach sinnlos und die Jagd auf die Zombies mag anfangs noch nett anzusehen sein, doch die sich ständig wiederholenden Kopfschussszenen nerven auf die Dauer. Die Splattereinlagen sind durchaus hart, aber nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Die Zombies wurden etwas lieblos gestaltet und das Blut sieht oft zu hell aus. Der Schluss allerdings überzeugt mit äußerst harten und ekelerregend aussehenden F/X, als die Rocker ausgeschlachtet werden. Sozialkritische Aspekte will ich dem Film nicht absprechen, doch die werden bei “Dawn of the Dead” meiner Meinung nach überbewertet. Klar wird die z.B. Kaufsucht der Menschen angeprangert, aber ob der ganze Film sich darauf stützt, ist eine andere Frage. Für mich ist er einfach nur da, um zu erschrecken, wie eben jeder andere Horrorfilm, und das tut er. Nebenbei gibt es halt auch noch ein wenig Gesellschaftskritik.
Die Schauspieler sind zwar alle unbekannt, machen ihre Sache aber recht gut. Außerdem unterstützen sie gut den Low-Budget Charme des Films, ebenso wie die Musik der legendären Band “Goblin”. Die ist in “Zombie” sehr gut gelungen und klingt typisch für einen 7ßer Jahre Horrorfilm. Auf jeden Fall trägt der Soundtrack viel zur Atmosphäre beim, zu jeder Situation hat man etwas passendes gefunden.
Trotz Längen und offensichtlicher Schwächen ist “Zombie - Dawn of the Dead” ein absoluter Pflichtfilm für Fans des Genres und dient auch gut als Einstiegsdroge. Der Film machte Zombiestreifen richtig populär und kann dadurch, dass nicht nur blutige Effekte aneinandergereiht werden, auch als sozialkritisches Meisterwerk angesehen werden. In diesem Punkt wird er jedoch ein wenig überbewertet. Muss man trotzdem gesehen haben!