Review

Hammer! Übertrifft die beiden ersten Teile, die schon sehr unterhaltsam waren, noch um Längen. Der Film hat alles was ein Amateur-Streifen dieser Art braucht. Schön inszenierte Splattereffekte, welche auch reichlich vorkommen, eine Menge Humor, meist Fäkalhumor, der jeden Fan der einfachen Unterhaltung zum Lachen veranlasst. Geile Sprüche wie "Suck your dick und erstick!" oder die Darstellung von Menschen, die zeigen, welche Geräusche das obere und untere Ende des Verdauungstraktes erzeugen können. Aber auch ansprechender "Nicht-Fäkalhumor" wurde hier verarbeitet, wie zum Beispiel die Aufschrift auf der Zigarettenpackung "Raucher sind Opfer im Splatterfilm" oder die Typen, die auf der Party "Karfreitag der 13." gucken. Eigentlich der perfekte Film, um ihn sich mit Kumpels anzuschauen. Und er macht sogar ohne Alkohol Spaß, was bei solchen Amateur-Filmen ja nicht immer der Fall ist.

Die Story ist natürlich sehr simpel: Ein erweckter Killer will die Ruhestörer töten, die gerade eine Party feiern und ein zweiter kommt hinzu, weil er alkoholsüchtig ist. Wie gesagt, simpel. Aber man hat was tolles daraus gemacht. Die Idee mit der Party war natürlich klasse, denn dadurch konnte man viele witzige Szenen einbauen, wie die Gothic-Lady, die auf SM-Spielchen steht und die Sache mit dem Abführmittel. Ich wusste gar nicht, dass man sich Tot-kacken kann, aber die Reaktion von Mike Mansfield, als er den Typen auf der Toilette sieht, fand ich sehr lustig. Das Ende war teilweise etwas unlogisch, ich habe beispielsweise nicht verstanden, warum Dennis Craven plötzlich auch unsterblich war und warum es so lange gedauert hat, bis Mike endlich tot war. Aber all das sind Nebensächlichkeiten, die eben zwangsläufig auffallen, dem Spaß aber keinen Abbruch tun.

Die schauspielerische Leistung ist genau so, wie man sie von solchen Filmen erwartet. Sie sind mittelmäßig, dienen dem Zweck, uns die Story mitzuteilen mehr nicht. Wobei ich schon viel schlechteres gesehen habe, also Potential ist durchaus vorhanden. Besonders Laurie und ihren Freund möchte ich hervorheben. Zum Schluss hin haben sie sich als Hauptcharaktere neben den Killern herausgestellt und ihre Sache wirklich gut gemacht. Zu der Liebesszene kann ich nur sagen: mutig von den beiden. Damit meine ich noch nicht einmal das "halbnackt vor der Kamera agieren", sondern sich überhaupt an eine solche Szene ranzuwagen, denn gerade bei Amateuren kann sowas leicht schief gehen und ziemlich scheiße aussehen. Aber hier wurde das ganze wirklich schön dargestellt und im wahrsten Sine des Wortes mit Liebe gespielt. Weiterhin nennenswert, was "Schauspieler" betrifft, wäre der Killer Dennis Craven. Im Film und auch im Making of sieht man, wie viel Spaß er hatte. Er hat sich da richtig reingehängt und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Die Effekte sind für eine solche Low-Budget-Produktion wirklich gut geworden. Man bekommt häufig zu sehen, was die Kunst des richtigen Schneidens bewirken kann. Es wird in Überlänge gezeigt, wie die rote Flüssigkeit aus Halsstüpfen sprudelt, Gliedmaßen lernen das Fliegen und Schädel samt Ping-Pong-Ball-Augen werden ans Tageslicht befördert. Hier und da natürlich kleinere Fehler. Man sieht natürlich, dass die Säge nicht läuft, wenn sie in Mike Mansfield steckt, aber das macht auch den Charme solcher Filme aus. Man findet es nicht schlecht und fragt sich, wie man nur solche Scheiß-Effekte zeigen kann, im Gegenteil, man lacht darüber und findet es in Ordnung. Zumindest wenn man was für solche Filme übrig hat. Deshalb glaube ich auch, dass dieser Film nur sehr wenige schlechte Bewertungen bekommen wird, denn auf ihn stoßen mit großer Wahrscheinlichkeit fast nur Leute, die sich eben auch für solches Filmmaterial interessieren.

Fazit: Wer mal wieder einen gelungenen deutschen Amateur-Splatter sehen will: zugreifen! Dieser Film könnte in ein paar Jahren im Untergrund zum Kult-Film werden. Es lohnt sich wirklich und der Utz dankt es euch auch. Schließlich will er ja genug Kohle für seine nächste Splatter-Granate haben.

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