Utz Marius Thomsen & Mike Mansfield, der Parkatragende Machetengasmaskenschlächter aus dem Knochenwald strikes back, und mit dabei wieder reichlich Gekröse, Fan - Huldigungen und Humor.
Wir erreichen den gnadenlosen Höhepunkt, denn die Knochenwaldtrilogie, die wie keine anderen Amateurproduktionen vorgeht, bietet genau das, was man von einer solchen erwartet. Steigerung, Besserung, das "auf die Spitze" treiben...aber im Positiven, was sonst so nie ein Amateurfilmer oder auch generell gesehen selten ein "normaler" Filmschaffender aus Hollywood, Bollywood, ...oder was weiss ich woher, schafft. Letztere zwei Konsorten und deren Anhänger, sollten nicht nur daher aufhören zu lesen, denn Knochenwald versucht erst gar nicht sich unterzuordnen. Warum denn auch, war und ist Knochenwald schon immer Amateursplatter als ideenvolle Umsetzung gegen jede Regel, gewiss immer mit dem gewissen Mittelfinger und dem Hallo an ebenbührtige Fans, die man nicht ausholen möchte, sondern im Gegenteil: Unterhalteb, auf höchstem Niveau. Zumindest so, wie es das Budget ermöglicht. Und daher: Vollstes Respekt, aber ersteinmal dass, was uns schon in der ersten Sekunden zeigt, wie sehr die Herren hier, die massig dazugelernt haben, Sinn für Humor zeigen.
Der nachfolgende Text wird dann auch diejenigen beim Weiterlesen hindern, die eben dort erwähnt, aber was solls:
Achtung!
Der folgende Beitrag enthält extremste und explizite Gewaltdarstellungen & ist daher für Jugendliche unter 18 Jahren und / oder Schwangere, Vegis, Schwangere Vegetarier, Moralapostel, psyschich Labile Menschen, Bettnässer, Anhänger der FSK, Staatsanwälte, Hollywood Hochglanz Filmfans & potentielle Amokläufer nicht geeignet. Also: aus mit Trash, holt eure warme Milch mit Honig von eurer Mutti & ab ins Bett. An alle anderen wahren Filmfreunde:
Viel Spass und ein fröhliches Gorefest!
Juchhay, Spass hatte ich durchaus, denn das Wiedersehen mit Parkamike, der nach seinem freiwilligen Ableben in Teil 2 in die Pathologie gebracht wurde, machte durchaus Freude. Ich war ja Anfangs doch etwas skeptisch, dass die Truppe die vermeintlich grösste Schwäche des Zweiteilers, nämlich die nervige Charakterzeichnung verbessern konnten, denn gewohnt war man zumindest aus Teil 1 storyloses und charakterloses, bisweilen seelenloses Umhertreiben mit einzig überzeugenden Killers in Schlächterabfall, Kunstblut und Gummiprotesenmassakerlaune.
Überzeugte der erste, sehr kurze Teil mit seiner durchgehenden Splatterqualitäten und liess an Genregrössen erinnern, erweisste sich der doppelt so lange zweite Teil als, genauso unterhaltsamer Funsplatter mit dem gewissem Seitenhieb auf andere Filme, kränkelte der Spass aber schon arg an der bisweilen eher mäßigen Schauspielerei, deren zwischenmenschliche Konflikte und dem ganzen Ablauf diverser Szenen anödeten, bisweilen nervten und eher als gezwungenes Füllmaterial rüberkamen. Oder doch eher der gescheiterte Versuch als "Film" mit Leben rüberzukommen?
Was solls, back to pathologic, in der, hier Utz Marius Thomsen himself, recht unbeholfen und anderweitig interessiert sich eine Leiche vornimmt um daran rumzuwerkeln. Blöd nur, dass vor nicht allzu kurzer Zeit vorher eine Truppe Gothic, Metal und was weiss ich Freaks ein Ritual weit entfernt abziehen, um Mike Mansfield wiederzuerwecken. Während unser Pathologist an Bürger Kings Cola rumsabbert und die Pommes mit reichlich Ketchup neben dem Sezirierungsbesteck liegt, macht das Küken in der Runde schon die ersten Mucken, hält sie nicht viel davon, sich für son hohles Ritual die Hände aufzuschlitzen. Allein hierbei wird schon deutlich, dass hier Charaktere wichtig geschrieben werden und schon, auch bei der ausgesuchten Gruppe, ein Verweiss auf alte Horrorfilme mit allerlei Klischees. Die Truppe im Wald, ein Ritual, ein paar Zickereien, der verständnisvolle Freund und coole Guys, die was zu Melden haben. Das macht aber nichts, schliesslich machen diese Kopien eine solche Produktion symphatisch, vorallem wenn dann solche Kommentare wie:
Dagegen wirkt Satanismus wie die FSK 16 Version von Braindead.
Zynisch und auch humorvoll hindeutend auf die humoristisch huldigende Ausrichtung dieses Filmes gehts auch in der Pathologie weiter, denn zwischen Mike Mansfield darf dann ruhig mal ein Lucio Fulci, H.P. Loveraft, Samuel A. Zarkoff und...,ahm ein Wunderbaum hängen. Schön dass dann auch mal Mike aufersteht und uns den ersten eindrucksvollen Plätter präsentiert. Angsterfüllend und emotionslos wie noch nie, da reichlich untot wird erstmal das Gesicht des Pathologisten mit der Knochensäge durchbohrt und anschliessend geköpft. Und jetzt wissen alle, nachdem schonmal reichlich Wind und Hauptcharakte propagiert wurden, dass das Massaker so seinen Siedepunkt gefunden hat. So, let's go.
Dennis Craven, der letzte Überlebende aus dem zweiten Teil, stark alkoholabhängig und reichlich Übergangsterguy ist auch wieder mit dabei, natürlich reichlich zerissen in seiner Psyche, eifert er jetzt dem grossen Mansfield nach. Reichlich zur Kampfmaschine und eben auch Kampftrinker mutiert, mit reichlich bösem Gangsterblick und breiter Hose sucht nach Opfern, und gut auch, dass da plötzlich son Heini im Wald steht, der sich zu einer opulenten Zeitschrift (Ein Herz für Tiere) stimuliert. Goreeskapade #2 ist dabei schon recht explizit und unter tösendem Asigespräch von Craven kanns schon recht knallhart zugehen, wenn der Sticksiepenis des Kerl in dessen Mund landet, geköpft wird reichlich Blut umherspuckt und Craven verkündet: Ha, du Schw*****, doch noch abgespritzt!
Sowas hat zwar wenig Niveau, aber das will dieser Streifen auch nicht. Szene an Szene reiht sich Gag an Gag, Huldigung an Huldigung, Schweinerei an Schweinerei, wobei man schon richtig aufpassen muss, was für ein Vorbild gerade als nächstes nachgestellt wird.
Ein grosser Vorteil dieser Produktion, von der ich dermaßen viel erwartete, sind freilich die teilweise sehr guten, bisweilen absolut brauchbaren Darsteller, die glaubhaft agieren und nichtmal rüberkommen, als müssten sie hier grossartig schauspielern. Es sind wahre Fans, und wie ein Klischee bestätigt, wie es der eine langhaarige Metaller anprangert: gehört zu Metalhead / Gothic / Schwarz sein die böse böse Musik und böse böse blutrunstige Filme dazu. Gut, dass die hier irgendwie alle so sind, da fühlt man sich als ebenfalls in solcher Form tendenzieller Mensch zuhause, vorallem wenn zwischen den ganzen vorallem interessanten zwischenmenschlichen Abhandlungen, mittlerweile übrigens auf einer Party ankommen (guter Ort für blutrünstige Metzeleien), zigtausende Huldigungen und humoristische Einlagen folgen.
Was hat er was ich nicht hab?
Hat er ne größere DVD Sammlung als ich?
Er hat Niveau!!
Niveau? Die DVD kenn ich gar nicht.
Da sitzen dann z.b. zwei absolute Horrorfilmnerds vorm TV, schauen sich Karfreitag der 13.te an, wobei der doch in D-Land infiziert ist. Mike Mansfield latscht durch nen Fluss von rechts nach links und stolziert, hier recht atmosphärisch nachgestellt wie ne reitende Leiche aus Geisterschiff der schwimmenden Leichen an Land währenddessen die P(W)estkippenpackung eines Golffahrers verkündet, dass Raucher in Splatterfilmen immer Opfer sind.
Und das ist auch gut so, denn da dürfen Arme abgehackt, Köpfe gespalten, Kotzboule getrunken werden, Abführmittel ins Bier eingebracht werden, Köpfe in der Mitte aufgerissen werden, Köpfe mit Baumstumpf zermanscht werden, Gothicdominas mit Schwert befriedigt werden, Körperteile durch die mit massig Horrorpostern behangene Zimmern fliegen, ganze Körper geteilt werden (das arme Woodoozombie - Shirt) und und und. Das dabei die Innereien oftmals als eingefärbte Tempos oder Toilettenpapier zu entlarven sind, ist egal, Knochenwald darf das einfach. Hier stimmt einfach alles, was das kranke Splatterkiddieherz begehrt, wodurch das Finale, offensichtlich an Freddy vs. Jason angelehnt abermals begeistert und die ohnehin schon turbulente Inszenierung gen 180 bringt. Die letzten Überlebenden sollten klar zu entziffern sein, schliesslich wurde ihnen zwischendrin ein Schäferstündchen in der Spielzeit geschenkt und gelten ohnehin als die Symphatischen mit längster Scenetime. Is, ja klar. logisch ne?
180? Ja, denn Hip Hop AggroCraven will sich an Mike rächen, und eben umgekehrt. Gut für das Schwert und die Riesenkettensäge, schlecht für den Unterkörper des einen, dessen Oberkörper jetzt in irgendeiner Mülltonne steckt. Happy - End? Denkt man, aber hey, wenn man den ganzen Film betrachtet sicher nicht, oder doch? Naja, zumindest nochmals ein übergeiler Effekt, darf man hier den Totenschädel aus dem Kopf rauspressen sehen.
Fazit:
Lassen wir das lange hin und her. KAUFT EUCH KNOCHENWALD! Als Amateursplatter die Bombe, denn als Fan schundiger und genreprägender Horrorfilme hat man nicht nur massig Huldigungen, extrem ins lächerliche gezogene Klischees zur Belustigung auf seiner Seite, sondern auch noch nette Charaktere, die allesamt irgendwo Identifikationscharaktere sind, aber doch irgendwie bloss Futter. KNOCHENWALD 3 ist der Party - Amateursplatter, ohne Witz. Selten so was gutes, symphatisch durchdachtes gesehen. Ganz grosses Respekt an diese Jungs...Ittenbach, Schnaas, Rose, Taubert, Bethmann etc. können einpacken.
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