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Die Trauma-Therapeutin Claire Summers wird an den Ort eines Flugzeugabsturzes gerufen, um die wenigen überlebenden Passagiere psychologisch zu betreuen. Darunter befindet sich auch der junge Eric Clark, der im Anschluss an das Unglück hoch euphorisiert ist und sich professioneller Hilfe verweigert... und mit dem Claire deshalb auch bald schon höchst unprofessionell anbändelt. Kurz darauf verschwinden die besagten Mitglieder ihrer Therapie-Gruppe nach und nach spurlos, ein mysteriöser Mann, der immer wieder in ihrer Nähe herumschleicht, stellt Claire anscheinend nach und ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft setzt alles daran, den Absturz auf menschliches Versagen des Piloten zurückzuführen und ganz augenscheinlich einige Ungereimtheiten bezüglich der tatsächlichen Ursache einfach unter den Teppich zu kehren. Als sie versucht, den merkwürdigen Vorgängen auf den Grund zu gehen, macht Claire schließlich eine schockierende Entdeckung... Die Prämisse des 2008er-"Passengers" - nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Sci-Fi-Romanze mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt - ist derjenigen von Thom Eberhardts "Nur Tote überleben" von (lang, lang ist's her) 1983 nicht unähnlich und ruft spontan mal wieder Erinnerungen an dieses kleine B-Movie wach, welches damals eine ähnliche Geschichte allerdings deutlich genregerechter erzählt hatte und auch wesentlich spaßiger und spannender gewesen ist. Im Gegensatz zu dem besagten Horror-Filmchen passt Rodrigo Garcías "Passengers" nämlich eigentlich doch viel eher in eine ganz andere Schublade... nämlich diejenige, in der sich auch bereits das Julianne Moore-Vehikel "Die Vergessenen" und das etwa um denselben Dreh rum entstandene Sandra Bullock-Debakel "Die Vorahnung" befinden: Seichtes Mystery-Gesäusel mit einer weiblichen Hauptfigur (hier Anne Hathaway, fotogen wie immer, aber als Psychologin weder glaubwürdig noch kompetent), das mit sturem Blick auf eine Zielgruppe runtergekurbelt wurde, der es ziemlich egal ist, wenn irgendwelche Genre-Anleihen da regelrecht verschenkt werden und welcher der Sinn bestimmt auch nicht nach reinem Psycho-Thrill steht. So steht dann eine Aneinanderreihung von inhaltsleeren Szenen im Vordergrund, die wohl eine Art Romanze zwischen der Hathaway und Patrick Wilson (der ebenfalls ziemlich mies spielt) umschreiben soll, was mal derbe misslingt und stattdessen nur Langeweile produziert. Die weithin absehbare Auflösung outet das Ganze dann auch bestenfalls noch als verspäteten "The Sixth Sense"-Nachzieher - oder sogar eher noch als unverschämt plumpes Plagiat! - bei dem einem während des elendig in die Länge gezogenen Tränendrücker-Endes lediglich die Bezeichnung "Schmonzette" in den Sinn kommt, um die Angelegenheit angemessen zu umschreiben. Wie schade, dass sich ein paar namhafte Akteure hier an einen sülzigen Streifen vergeudet haben, der vom Gehalt der Handlung her noch weit, weit unter TV-Film-Niveau rumdümpelt. Kurzum, dieser "Passengers" von 2008 ist nur ein riesiger Haufen Pferdescheisse, sonst nix... hoffentlich kann der andere mehr...

2/10

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