Review

Brian Katkin schuf hier einen psychisch sehr belastenden Low-Budget-Thriller, der ungeheuer spannend ist, weil er sich mit einem Szenario befasst, dass keineswegs unrealistisch wirkt. Denn in einer eigentlich ganz normalen Nacht wird eine ganz normale Familie in ihrem ganz normalen Haus Opfer von äußerst brutal zu Werke gehenden Einbrechern - der Alptraum eines jeden Bürgers.

Die Gewöhnlichkeit der fünfköpfigen Familie, bestehend aus den Eltern, ihren zwei Töchtern und einem Sohn, bringt uns noch näher ins Geschehen, da sich fast jeder mit ihr identifizieren kann. Noch beklemmender wird die Situation bei der Tatsache, dass eins von den beiden Mädchen vielleicht gerade einmal sechs Jahre alt ist. Wer selbst einmal eine Schwester in diesem Alter hatte (oder hat), der wird mit ihr besonders mitfühlen, auch wenn das Einbringen einer so jungen Protagonisten in so ein schreckliches Szenario überhaupt schon ziemlich perfid erscheint, jedoch auf der anderen Seite wiederum ebenfalls einen geschickten Schachzug bedeutet, um die entsprechende Wirkung eines solchen Terrorfilmes zu erzielen.

Und dies ist hier zweifelsohne der Fall. Zwar ist die Story relativ simpel gestrickt, doch eine suggestive Wirkung erreicht "Mit der Nacht kommt der Tod" allemal. Schuld daran ist die angesprochene Identifikation und das daraus resultierende Mitfühlen mit den Opfern, die von mindestens zwei der Einbrecher unerbittlich und gnadenlos rabiat behandelt werden. Die zwei Töchter sind davon zunächst nicht betroffen, aber die Gefahr des Entdecktwerdens, womit der Film beinahe eine ganze Hälfte ausschließlich spielt, besteht eigentlich immer. Etwas unrealistisch sind die Szenen in diesem Abschnitt jedoch schon, wenn Hauptprotagonistin Lori Beth fast vor den Füßen der Einbrecher umherrobbt - soviel Glück, dabei unentdeckt zu werden, kann man schon gar nicht mehr haben. Physikalisch nicht ganz logisch ist später dazu das Bild, was sich bei der am Zaun aufgespießten Person bietet, die nach dem Fall niemals hätte so landen können.

Allerdings trübt das die Spannung keineswegs, die hier immens hoch ausfällt. Der Höllentrip zerrt teilweise an den Nerven und wurde von Regisseur Brian Katkin trotz offensichtlich geringen Budgets sehr effektiv inszeniert. Neben der sich in ihrer Ausführlichkeit noch in Grenzen haltenden Gewaltdarstellung tragen die dokumentarisch anmutenden Bilder, die hier passend aus einer dilettantisch-wackligen Kameraführung hervorgehen, einen wesentlichen Teil zu dieser hervorragend realistischen und bedrückenden Atmosphäre bei.

Die Darsteller liefern keine herausragenden Leistungen ab, wirken allerdings als Identifikationsfiguren überzeugend. Trotzdem sind die meisten unbeschriebene Blätter und werden dies wohl auch bleiben. Für die Rollen in diesem extrem spannenden und wirkungsvollen Low-Budget-Psychothriller reichte es immerhin aus. Fazit: Klein, aber fein... (7+/10 Punkten)

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