Für einen Musical-Hasser wie mich war das eine Geduldsprobe. Muss denn jeder noch so kleine Furz übertrieben theatralisch besungen werden? Aber auch ohne all das Gejaule und Gesäusel, das zum Glück nicht ins Deutsche synchronisiert und schlecht nachgeträllert wurde, hätte mich die Geschichte nicht vom Hocker gerissen, da sich Tim Burton mittlerweile nur noch selbst zitiert und sich die Kooperation mit seinem Lieblingsdarsteller Johnny Depp immer mehr abnutzt. Im Grunde wandelt nur ein grantiger, verbitterter EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN durch die sattsam bekannte, melancholische Märchenwelt von SLEEPY HOLLOW. Das unheimliche London ist sicherlich der ideale Schauplatz für Burtons finsteren und schwermütigen Gothic-Trübsinn, doch der Meister trägt diesmal selbst für seine Verhältnisse mit der Düsternis zu dick auf. Unterm Strich bleibt ein pompöser, selbstverliebter Kostümball mit Kehlenschnitten.