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Chuzo Aoji und Yasuji Murata, das sind zwei Namen die einen bei der Frühgeschichte der Animes des Öfteren über den Weg laufen.
„Kobu-tori“ ist eines ihrer vielen Werke aus den späten 20zigern und frühen 30zigern.
Erzählt wird eine ziemlich simple Geschichte, wie sie in einer recht ähnliche Form in den meisten Sagen- und Märchenwelten der verschiedensten Kulturen anzutreffen ist.
Zwei Brüder, der eine fleißig der andere faul, dem fleißigen passiert etwas gutes und der faule will auch etwas von diesem Glück abhaben, wird dafür aber bestraft, weil er es eben nicht verdient hat.
So weit, so simpel, sowohl in der Moral als auch der Erzählweise in guter alter Texttafeltradition.
Für immerhin stolze 10 Minuten Lauflänge reicht das alle mal.
Was mich an „Kobu-tori“ wirklich überrascht hat waren dann eher die überraschend guten Animationen.
Sind die Zeichnungen noch altersbedingt simpel, so wirken die Animationen im Vergleich mit den gleichaltrigen Filmen die ich bisher kenne, doch schon ein Stückchen ausgereifter.
So bewegen sich nicht nur die Figuren halbwegs weich, sondern auch der Himmel ist mal in Bewegung, es regnet und gewittert.
Ich weiß nicht ob hier schon Cells (also Folien) verwendet wurden, oder ausgeschnittene Bilder übereinander gelegt, aber die Animationen in „Kobu-tori“ erinnern wirklich schon an „heutige“ Animes und deren typischen Look.
Sie sehen mir da vor allem auch schon um einiges weiterentwickelt aus als die gleichaltrigen von Nofuji.

Wirklich interessant das so zu sehen und für alle Animehistoriker sicher eine lohnenswerte Sache mal ein Auge darauf zu werfen.

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