10.000 BC (2008)

Stargate 2?

10.000 B.C. wird als typischer „Emmerich“ gehandelt. Und dem ist wohl auch so. Der Erkennungswert zu älteren Filmen von Roland Emmerich sind unverkennbar. Deutlich sind parallelen und Elemente aus Stargate zu sehen, als Götter gehandelte Menschen, Pyramiden, ein geknechtetes, einfaches Volk, klassische Mythologie und viele, viele Zeichen. Auch der aus Independence Day bekannte, und für Amerika typische, Patriotismus findet Verwendung.

Die Erzählstruktur ist einfach und linear. Trotzdem bleibt die Geschichte spannend. Ein Ereignis folgt dem nächsten wodurch die Spannung und das Tempo erhalten bleibt. Der orchestrale Soundtrack fügt sich passend ein und steigert die Atmosphäre.

Im Vergleich zu früheren Werken ist der Anschauungswert niedriger angesiedelt. Die Umweltkatastrophenthematik aus „Day after tomorrow“ bleibt aus, keine großen Schauspieler wie in „Der Patriot“ oder „ID4“ und auch keine groß angelegte Außerirdischeninvasion wie in zuletzt genannten Film. Der große Blockbuster bleibt also aus, obwohl es sich um Mainstream-Kino handelt.10.000 B.C. ist etwas eigenes. Ein kleiner Schritt zurück zu den Stargate Tagen, was nichts schlechtes bedeuten muss. Es gibt einige Landschaftsaufnahmen in epischer Größe, gute Special Effects, insbesondere bei den Kreaturen und den Bauwerken der Hochkultur, gute aber etwas zurück gehaltene Actioneinlagen.Die Schauspier fügen sich ein, geben aber keine außergewöhnliche Vorstellung, was hier auch nicht nötig ist. Ein wenig mehr Tiefe der Charaktere wäre allerdings wünschenswert gewesen.

Viele hängen sich an der weit her geholten Hochkultur auf, die nicht so ganz in diese Zeit passen mag. Die Frage, wo diese weiter entwickelten Menschen her kommen könnten, wird beantwortet und lässt sogar Interpretation zur unter gegangen Insel Atlantis zu. Zumindest für die, die sich damit einlassen.

Störend sind die anfänglichen und am Ende eintretenden Einlagen zum amerikanischen Kitsch. Hier wurde eindeutig zu dick aufgetragen, was das Thema Liebe und Happy End betrifft.

Roland Emmerich präsentiert eine abenteuerliche Reise zurück in die Urzeit. Tolle Effekte, gute Action, atmosphärische Musik. Anhänger von strikten, einfachen Unterhaltungsfilmen werden bedient. Alle die den patriotischen Amerikawahn nicht mehr sehn können bleiben besser weg.

9 / 10