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Die Freundinnen Gina und Stacey unternehmen unter der Führung ihres Guides Brian zusammen mit einigen weiteren Backpackern einen Trip in den indischen Urwald. Die Touristin Geraldine wird in ihrer letzten Nacht im Dschungel von einer Giftspinne in die Schulter gebissen und anschließend in ein nahegelegenes Dorf gebracht, wo man sich medizinische Hilfe von dem dort hausenden amerikanischen Arzt Lecorpus erhofft. Bei besagtem Lecorpus handelt es sich jedoch um einen ziemlich schlimmen Finger, der als Oberhaupt eines Spinnen-Kultes über die einheimische Bevölkerung herrscht und nebenbei auch noch einen florierenden Organhandel betreibt, weswegen ihm die Touris natürlich gerade recht kommen... Wäre da nicht Lance Henriksen in der Bösewicht-Rolle als zwielichtiger Dr. Lecorpus, "In the Spider's Web" wäre als handelsüblicher Sci-Fi-Channel-Fernsehfilm mit beschränktem Produktions-Rahmen kaum einen Blick wert, doch der Genre-Veteran ist auch hier wie schon so oft zuvor totally committed und schafft es wieder mal, einen ziemlichen Schund alleine durch seine Anwesenheit ein Stück weit aufzuwerten. Alles andere an Terry Winsors Trash-Streifen ist weit weniger aufsehenerregend, seien es nun die übrigen Darsteller-Nulpen aus Hollywoods dritter Reihe oder die ebenso drittklassigen CGI-Effekte rund um die Spinnen, die man als unbedarfter Betrachter beileibe nicht auf das Jahr 2007 datieren, sondern glatt irgendwo um die Mitte der 90er Jahre rum verorten würde, als die Computer laufen lernten. Die mit dicken Spinnweben (vermutlich auf die Schnelle hingedeichselt mit Mullbinden und Zuckerwatte) ausstaffierten Sets und Kulissen verbreiten zudem ein feistes Pappmaché-Flair wie in einem minderbemittelten 50er Jahre-Heuler, nur dass dort eventuell die Schwarzweiß-Fotografie noch ein bisschen was rausholen konnte... bei "In the Spider's Web" ist das allerdings nicht der Fall, denn der ist schön bunt und auch schön blöd. Doch halt, es ist nicht alles schlecht, denn immerhin konnte die Produktion auch ein paar echte Vogelspinnen auftreiben, die so manchen Knallchargen bekrabbeln und beim Zuschauer in den entsprechenden Szenen ein wenig naturalistischen Ekel verbreiten. In diesen Momenten kommt dann beim Betrachter durchaus trashiger Spaß auf, zumal Regisseur Terry Winsor in der zweiten Hälfte auch ohne Atempause von einem bescheuerten Set-Piece zum nächsten hetzt. Drehbuchautor Gary Dauberman hat 2007 übrigens auch das Skript zu dem sehr vergleichbaren "Blood Monkey" geliefert, der so ziemlich dasselbe in Grün ist und eine ähnliche Geschichte lediglich mit einer anderen tierischen Bedrohung und F. Murray Abraham als menschlichem Antagonist leicht variiert... was doch den Eindruck aufkommen lässt, dass er als leidiger Lohn-Schreiberling nicht unbedingt die Originalität mit Löffeln gefressen hat. Nun ja. Fazit: Dank Henriksen das Mittelmaß knapp erreicht.

5/10

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