Review


Inhalt:

Hongkong 1988..., vor allem in den Rotlicht-Bezirken der damaligen Kronkolonie blüht das Verbrechen um Glücksspiel, Prostitution und Drogen. Und die Triaden haben die Reviere unter sich aufgeteilt...

Der Polizei von Hongkong gelingen nur marginale Teilerfolge in einem schier aussichtslosen Kampf gegen das Verbrechen. So konnte einer der gefährlichsten Gangster, Tat Liu (Norman Chu), von den Cops Ken Chow (Ti Lung) und Ho Ka Ting (Lee Ka-Ting) festgenommen werden. 
Doch Tat ist alsbald auf freiem Fuß. Vorab gelang es ihm gar, vom Gefängnis aus Ho Ka Ting töten zu lassen...!

Ken Chow..., dies ist der eine Cop, der die Triaden bekämpft..., er ist ein impulsiver Polizist, der die Samthandschuhe abgelegt hat, raue Methoden gegenüber den Verbrechern bevorzugt, und bei den Vorgesetzten aneckt.
Sein Kollege..., ist "Dick" Chiu Lee (Chow Yun Fat)..., der die Dinge diplomatischer..., lässiger angeht, und Cool- und Cleverness in diesem Kampf auszustrahlen gedenkt.....

Tat verlässt das Gefängnis..., und kehrt alsbald in den Schoß der Triaden zurück. Seine Geliebte, Penny (Tien Niu) und der Ober-Boss Kuen (Lo Lieh) erwarten ihn bereits.
Tat..., sein vorrangiges Ziel ist es, Rache für seine Festnahme zu üben...., Ho Ka Ting ist bereits eleminiert..., und Ken sowie dessen Familie -Ken ist verheiratet und hat  eine Tochter und einen Sohn- ist nunmehr das Ziel Tat´s!

Penny..., sie ist letztendlich eine labile Person..., und das ausgerechnet Chiu Lee mit ihr anbändelt, verkompliziert die Situation natürlich. 
Tat und seine Schergen..., sie stürmen schließlich die Wohnung Ken Chow´s..., und dessen Frau Fan (Mary Hon) wird brutal getötet..., und Ken schwer verletzt!

Chiu Lee nimmt nunmehr die Dinge in die Hand..., ein äußerst blutiger Show-Down mit den Schergen Tat´s und mit diesem selbst ist unausweichlich......

Fazit:

"City war"..., so der Titel des 1988 unter der Leitung des Shaw-Meisterregisseurs Sun Chung entstandenen Action-Reißers neuerer Bauart, gefiel mir insgesamt gesehen sehr gut!

"City war" ist ein typischer Hongkong-Action-Streifen der späten 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts..., in welchem ja weniger KungFu die Action bestimmte, und mehr die Feuerwaffen, Maschinenpistolen und dergleichen die gewalttätigen Aktionen der Protagonisten trugen.
Doch baut Sun Chung seinen Streifen durchaus subtil auf..., die Action..., sie spielt erst in der letzten halben Stunde des Films die Hauptrolle. Vorab erzählt Sun Chung eine spannungsaufbauende Geschichte und stellt die Personen, insbesondere die Rollenbilder und Beweggründe Ti Lung´s, Chow Yun Fat´s und Norman Chu´s vor.

Sun Chung arbeitet hier mit einem probaten Mittel: Mit der Unterschiedlichkeit hinsichtlich der Mentalität zweier Cops, die letztendlich kooperieren müssen, aber schwer zueinander finden.
Da haben wir zum einen Ti Lung..., der MegaStar der Shaw Brothers in den 70er und den frühen 80ern des vorigen Jahrhunderts. Dieser ist zwar hier Familien-Vater..., somit eigentlich als gesetzter anzusehen..., doch hier der impulsive Part unseres Duos.
Er ist es leid, dem Verbrechen als Polizist wenig entgegenstellen zu können, wenn er immer nur nach "Vorschrift" handelt.
Er sieht nur in einer gewissen Gegen-Gewalt ein effizienteres Mittel, den Gangstern Paroli zu bieten.
Und Ti Lung spielt dies äußerst intensiv..., geradezu verbissen agiert hier Ti Lung und "lebt" quasi seine Rolle aus.

Ti Lung..., was für ein Schauspieler kann ich immer nur wieder sagen. Er, der bis zuletzt bei Shaw blieb..., aber keine Schwierigkeiten posthum mit dem Wandel innerhalb des Hongkong-Kinos hatte..., und weiter groß im Geschäft blieb. Sehr starke Leistung von Ti Lung, in diesem Streifen hier, "City war".

Auf der anderen Seite haben wir hier Chow Yun Fat..., auch er ein Grande des Hongkong-Kinos..., aber noch einige Jahre vor seiner internationalen Kariere stehend.
Er bietet eine besondere Performance, zeigt eine große Spielfreude..., er ist der coole Cop, der die Dinge pragmatisch sieht..., der auch mal mit den Gangstern redet und verhandelt. Und er bändelt mit einer Freundin eines Gangsters an! Doch als er Zeuge wird, wie die Verbrecher die Familie eines Kollegen brutal töten..., da lässt auch Chow Yun Fat jedwede Kompromissbereitschaft fallen.

Auf der Gegenseite steht Norman Chu..., und für mich ist er der heimliche Star in diesem Thriller. Absolut obercool und unaufgeregt..., eiskalt agiert hier Norman Chu mit trockenem Spiel. Darstellerisch ist Norman Chu hier eine Klasse für sich..., brutal, cool, unaufgeregt, entschlossen und kompromisslos. Stark Norman...

Dessen Freundin wird von Tien Niu, auch einst Shaw-Actrice, verkörpert. Als sie mit Chow Yun Fat anbändelt, steht sie zwischen den Stühlen und Fronten. Sie ist hin- und hergerissen, verheddert sich selbst in ihrer Gefühlswelt..., und das stellt die Schauspielerin Tien Niu ausdrucksvoll dar..., selbstredend nimmt ihre Figur ein tragisches Ende.

In einer kleinen Nebenrolle ist hier ein weiterer Shaw-Star auszumachen..., Hau-Degen Lo Lieh, sichtlich gealtert, doch immer noch gut drauf.

Wir haben es also mit einem illustren und besonders agierenden Darsteller-Ensemble hier zu tun..., und das ist sicher auch eine Stärke von "City war". Sun Chung will sich alles für einen großen Show-Down zurechtlegen..., und so wird denn der Story-Aufbau subtil angegangen und viel dialogisiert. Zwar sind diese Dialoge durch die guten Darsteller intensiv geführt, und somit interessant für den Betrachter..., doch kommen letztendlich für den Action-Freund Längen auf. Andere, ähnliche Streifen wie "A better tomorrow", hatten durch zwischenzeitliche Kampfsequenzen den geneigten Action-Freund bei Laune gehalten..., doch hier in "City war" gibt es bis zum Show-Down kaum nennenswerte Kämpfe..., was ich als Manko werten muss!

Dann..., manche würden sagen: Endlich!..., kommt es im kernigen Finale zu diesen für die Spät-Achziger im HK-Kino typischen, slomo-lastigen Blei- und Blut-Baletten..., und der Action-Freund ist in seinem Element. Da wird denn "City war" doch noch zu einem Streifen, der das Etikett "Bloodshed-Drama" verdient!
Hier wird saftig geballert und gestorben..., auch etwas KungFu ist hier -dynamisch und zackig- mit von der Partie und da sorgen vor allem Ti Lung und Norman Chu für!
Der Show-Down riss alles raus..., und versöhnte den Action-Liebhaber für manch dialoglastige Länge zuvor...

Sun Chung geht raus..., drehte alle Outdoor oder in vorhandenen Örtlichkeiten. Und so sieht man viele Locations im Hongkong der späten 80er! Und etliche Szenen spielen in der Nähe des Hafens und des Meeres..., und vor der Skyline der Weltfilm-Metropole..., und dies ist ja die interessanteste Skyline der Welt! Jedenfalls für den Autor dieser Zeilen...!

"City war"..., ein unterhaltsamer, ein guter Action-Film mit einer durchdachten Storyline -wenngleich Längen besitzend-; excelent-talentierte Darstellern mit hoher Spielfreude, sowie ein blutig-knackiges Finale!

Nun..., in den Foren des Internets werfen manche diesem Streifen und seiner Storyline eine gewisse Vorhersehbarkeit vor. Tja..., mag sein..., sicher. Aber ich da nur sagen: Was wollen diese Leute? Unterhaltung oder Doktor-Arbeiten...? Oder einen Action-Film mit wissenschaftlicher Diktion! ICH will unterhalten werden, und dafür sorgte Sun Chung´s Streifen weitestgehend.

Und so gibt es denn verdiente 8/10 Punkte von mir für "City war".

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