AMUSEMENT -- wer immer schon mal wissen wollte, wie HOSTEL, SAW, 08/15-Slasher, verwunschene Gruselhäuser und Roadside-Horror in einem Film vereint kommen, der ist bei dieser Hausnummer goldrichtig. Vorliegender Streifen fasst "das Beste" aus den letzten Jahren lupenrein produzierten Konsum-Horrors à la US of A mehr oder weniger gekonnt zusammen und präsentiert dem geneigten Zuschauer ein Potpourri dessen, was hier substanziell scheint. Wer hingegen als gekonnt schaurige Unterhaltung auch oder vor allem eckige, ungewöhnliche sowie mit eigenständigem Charakter versehene und eher wenig vorhersagbare Vertreter bevorzugt, der kann an dieser Stelle getrost von zur Diskussion stehendem Exemplar Abschied nehmen, um sich wirklichem Amusement zu widmen.
Zum Inhalt (Spoiler!) -- drei Mädels und ein Bursch wachsen zusammen in einer US-amerikanischen Kleinstadt auf, wo sie in der Schule als Fleißarbeit jeweils ein Panoptikum bzw. 3D-Schaubild basteln müssen. Während die Mädchen darin natürlich typisch feminine Szenarien entwerfen, präsentiert der offensichtlich schwer gestörte Junge lieber seinen mit offenem Torso exponierten (und noch lebenden) Hamster. Was er hier für einen durchaus witzigen Geniestreich hält, erntet bei seinen Klassenkameradinnen erwartungsgemäß jedoch nur wenig Begeisterung.
Zu ansehnlichen Schnitten herangewachsen, widerfährt den drei (nun) Damen Jahre später dann urplötzlich ein sowohl miteinander verbindendes als auch im jeweiligen Fall, seiner Art und Weise nach, höchst persönliches Schicksal böserer Natur, wodurch sie allesamt in die Hand eines wenig geheimnisvollen Tunichtguts geraten, der, wie man erfährt, mehr mit ihnen vorhat...
Die Story wird in einem Mix aus Einzelgeschichten und Rückblenden präsentiert, welche sich einander an Einfallslosig- und Vorhersehbarkeit überbieten. Darüberhinaus passen die einzelnen Handlungsstränge gut teils nicht im Geringsten zueinander, was dazu führt, dass u. a. eben aufgebaute Stimmungen seitens des Betrachters mit einem Handstreich völlig demontiert werden. Bei anderen Filmen mag das funktionieren, auf diese Art und Weise das derzeitige Empfinden des Zuschauers zu revolutionieren, aber hier sind Sinn und Zweck der Unternehmung nur allzu leicht zu durchschauen, und der abrupte Wechsel läutet jeweils nur die nächste Episode programmatisch erahnbarer und vor allem klischeemäßig althergebrachter Abfolgen ein.
Hinzukommen eine Reihe von Logiglöchern, die man teilweise schon fast wohlwollend in Kauf nimmt, um sich dafür nicht näher mit dem völlig abstrusen Gesamthandlungsablauf auseinandersetzen zu müssen, der haarsträubender nicht sein könnte.
Die filmhandwerkliche Qualität der Produktion ist nicht zu beanstanden, die darstellerische Leistung entspricht bei gelegentlichem Overacting dem gewohnten Durchschnitt US-amerikanischer Auftragsleistungen kleinerer, den Majors zuarbeitender Studios, und die vergleichsweise wenigen Spezialeffekte sind (zum Teil am Rechner) hinreichend ausgeführt, wenn auch einige Sekunden wahrscheinlich für die angekündigte deutsche "Keine Jugendfreigabe"-Veröffentlichung werden weichen müssen.
Alles in allem ist dieser Film eine echte Enttäuschung für jeden, der unter gelungenem Horror mehr versteht als lediglich das aneinandergereihte, maschinelle Abspulen kommerzträchtiger Genre-Paradigmen, aber für die Freunde klinisch reiner Stangenware westlich orientierter Unterhaltungskunst ist dieser Film sicher ein erfreulicher wenn auch belangloser "Mitnehmer".
Für die technisch relativ gut geratene Umsetzung sowie weitestgehend akzeptable schauspielerische Leistung dieses zeitgemäßen Exploiters der übleren Art vergebe ich 3.5 von 10 Punkten.