"Death Tunnel" sollte dem Zuschauer schon eine Lehre gewesen sein, Philip Adrian Booth zu meiden. Wer sich wie ich nicht daran hält bekommt es mit "DarkPlace" zu tun, einem wahrhaftigen Alptraum für jeden Horrorfan und ich meine das nicht im positiven Sinne. In Szene gesetzt mit Hilfe seines Bruder Christopher und anderen Stümpern, erweist sich dieses Machwerk als total zusammenhanglos und obendrein noch stinklangweilig. Wer dem Zuschauer so etwas vor den Latz knallt, der darf mit Recht beginnen, an sich selbst zu zweifeln.
Vor zehn Jahren geschah an Ian´s (Timothy Lee DePriest) Geburtstag eine Tragödie. Sein Vater (Matthew McGrory) ein Prediger und Sadist ermordete seine Mutter und bestrafte Ian, in dem er ihn in die sogenannte Schattenbox sperrte. Nun ist Ian zwanzig Jahre alt und leidet unter grässlichen Visionen und Alpträumen. Einzig Dr. Virgil Nichols (Dougald Park) versucht ihm in zahlreichen Sitzungen zu helfen. Doch die Dämonen der Vergangenheit sitzen tief und Ian muss sich ihnen endlich stellen um die damaligen Geschehnisse verarbeiten zu können. Vielleicht kommt er dann auch endlich dahinter, welche Rolle die kleine Ginny May (Katherine Boecher) in dieser Geschichte spielte.
Ich habe noch nie eine derartige Anhäufung von Filmschnipseln gesehen, die völlig zusammenhanglos miteinander verbunden wurden. Man muss es tatsächlich erlebt haben um zu glauben, dass solch ein Murks auf Zelluloid gebannt wurde. Auf den ersten Blick ist nicht mal eine Story erkennbar, sondern wir haben auf der einen Seite Dr. Nichols der warum auch immer nach Fern County gelockt wird und dabei selbst unter paranoiden Wahnvorstellungen leidet, dann hätten wir Ian, der mit den damaligen Geschnissen an seinem zehnten Geburtstag nicht fertig wird, obwohl er sich gar nicht mehr richtig daran erinnern kann. Auch kann man "DarkPlace" nicht als richtigen Film bezeichnen, sondern eher als einen sinnlosen Zusammenschnitt verschiedener Szenen, die man mit einigen Stilmitteln aufgepeppt hat. Dabei würde man gerne wissen, auf was Booth hier hinaus will. Besonders verwirrend sind die stets wechselnden Orte, wo sich Ian befindet. Einmal hockt er in der Irrenanstalt, dann in einer Schneue und quatscht dummes Zeug mit der stotternden Ginny May, plötzlich hat er einen Unfall mit dem Auto, dann latscht er durch das alte Haus seiner Eltern und plötzlich sitzt er wieder auf dem Sofa und unterhält sich mit Dr. Nichols.
Auch gewisse Zusammenhänge zwischen den Figuren werden in keinster Weise erläutert. Was für eine Rolle spielt eigentlich Ginny May und warum leidet auch Nichols unter den Visionen? Weiter geht es mit diesem dubiosen Sensemann und den zahlreichen schrägen Gestalten, die da auftauchen. Zwischendurch wird immer wieder Ian´s schreiender Vater eingeblendet mit lächerlicher Frisur, es gibt Close Ups auf diese Schattenbox, doch das eigentliche Vorhaben von Ian´s Vater und seinen Helfern wird nie erläutert. Aber darauf kommt es auch nicht an, denn Booth liefert zu keiner aufgeworfenen Frage eine brauchbare Antwort, dieses Szenenmassaker dümpelt einfach vor sich hin, Spannung hat hier keine Chance. Stattdessen gibt es einige Dämonenfratzen oder blutige Fressen in Nahaufnahme, wobei auf jegliche Goreszenen verzichtet werden muss. Schnell hat man die Faxen dieses Hin-und Hergeblendes satt, obendrein sieht es bei den Darsteller enorm traurig aus. Besonders Timothy Lee DePriest (Vampire Clan, On the Doll) ist eine Witzfigur als Darsteller.
"DarkPlace" kann man nicht mal als Film bezeichnen, es lässt sich keine klare Linie erkennen, eine richtige Story hat er auch nicht und zu guter Letzt ist es ein mieser mit Stilmitteln angehäufter Zusammenschnitt, der nicht nur wirr, sondern auch völlig sinnlos ins Leere verläuft. Da man auf brauchbare Darsteller, Spannung, gute Dialoge und auch Goreeffekte komplett verzichten muss, ist "DarkPlace" eine langweilige Angelegenheit, wahrlich ein Machwerk zum Abgewöhnen.