DarkPlace - Stelle dich deinen Dämonen (2007)
Der zehnjährige Ian muss mit ansehen, wie sein Vater, der Dorftyrann Hort Willows, seine Mutter wieder und wieder misshandelt. Als diese sich dann aus Verzweiflung das Leben nimmt, findet der Junge auch noch die Leiche. Sein Vater und der irre Prediger sperren ihn in eine Holzkiste. Er soll sich seinen Dämonen stellen. Diesen "Exorzismus" verüben die beiden Wahnsinnigen auch an vielen anderen Kindern aus dem Dorf. Die meisten sterben in der Kiste oder kurz darauf. Ian überlebt und muss mit der Angst und dem Wahnsinn, dem er ausgesetzt war, leben...
Regisseur „Philip Adrian Booth“ sein dritter Film nach „Death Tunnel“ (2005) schlägt eine völlig neue Richtung ein. Vom Geisterhorror hin zu intelligentem Anspruchskino mit okkultem Psychohorror, Drama und Surrealen teils experimentellen Eigencharakter. Das Problem ist Folgendes, diese Art Film Genre ist nicht für jede Zielgruppe gedacht. Denn diesen Film wird man entweder total bescheuert und langweilig finden oder als ein kleines visuelles Kunstwerk bezeichnen. Was man sagen kann, Regisseur „Philip Adrian Booth“ hat sich etwas weit aus dem Fenster gelehnt und vielleicht war die Idee doch ne Nummer zu groß, was die Umsetzung vermuten lässt.
Die Story ist schwierig zu beschreiben ohne zu Spoilern, so sollte es genügen, wenn man sagt. Es geht im Groben um einen kleinen Jungen, der traumatische Erlebnisse aus seiner Kindheit durchlebt und nach Antworten sucht. Sein Vater ein Priester und besessen von seinem falschen Glauben misshandelt ihn und seine Mutter und sperrt ihn in die mysteriöse Schattenbox, sodass er sich seinen persönlichen Dämonen stellen kann. Doch was ist Realität und was Fiktion? Und was ist dazwischen? Diese Fragen muss der Zuschauer selbst lösen und zusammen puzzeln. All, das ist für den Zuschauer keine leichte Aufgabe, denn man wird konfrontiert mit einem Überschuss von visuellen Bildern, die anfangs wahllos aneinander geschnitten wurden. Der Film wirkt so, wie ein Wirrwarr von Bildern und Szenen die überhaupt nicht zusammenpassen. Auch wirkt der Film dadurch langatmig, spannungsarm und langweilig. Erst wenn die Zusammenhänge langsam in Erscheinung treten bekommt die Geschichte einen Sinn und man merkt, dass man es mit einem „Surrealen“ Film zu tun hat. So ist der Film durchaus interessant. Sein Problem liegt aber bei der Umsetzung.
Die Umsetzung war ne Nummer zu groß für „Philip Adrian Booth“. Diese Geschichte und Thematik in einem surrealen Film zu verpacken, gelingt nur jemanden, der die Mittel, die Erfahrungen und auch die Inspiration umzusetzen versteht. All das war nur zur Hälfte vorhanden, sodass das Ergebnis nicht zu 100% überzeugen konnte. Zweifelsfrei bietet der Film Bilder, die wirklich gut eingefangen wurden. Die Atmosphäre war auch gut, doch was er nicht schafft, dass er den Zuschauer fesselt. Es dauerte zulange, bis der Film zündete. So hat man schon fast die Lust und das Interesse verloren. Die Story hätte man wesentlich kürzer erzählen können. Aber sonst ist aus technischer Sicht alles gut umgesetzt. Der Film wirkt, düster, rau und die verwendeten Filter sorgen zusätzlich für eine derbe Atmosphäre.
Schauspielerisch waren jetzt keine großen Stars vertreten, doch der Cast hat überzeugend gespielt. Hier muss man auch einfach sagen. Die Anforderungen waren etwas höher als bei einem typischen B-Movie. Passt also schon.
Persönlich war der Film ne harten durchhalte Nummer, die ersten 20 Minuten waren mehr als einschläfernd. Doch zum Glück entwickelte sich der Film in dem Moment, als man bemerkte, in was für ein Genre der Film geht. Und hier gebe ich auch sofort den Tipp raus: „Betrachtet den Film als surreales Anspruchskino“ dann bereitet er mehr Freude, als wenn man mit den Erwartungen an einen Horror Film ran geht. Für $2.000.000 Budget hat man denke ich das Beste draus gemacht. Die Kameraarbeit war Top. Doch gesamt war die Nummer einfach zu groß, das dass Ergebnis dann doch eher bescheiden ausschaut.
Fazit:
Ziemlich experimentelles Kino mit surrealen Bildern, das nur für den Genre Freund interessant sein könnte. Was intelligent und kreativ wirken wollte, scheiterte etwas an der Umsetzung.
Bewertung:
6,0 / 10 Punkte.