Tsui Hark feiert derzeit mit seinem Swordsplay-Abenteuer „Seven Swords“ wieder Erfolge, noch vor ein paar Jahren sah es um den Hongkong Mastermind etwas anders aus. 2001 verfilmte er mit „Zu Warriors“ ein Remake seines Fantasy Spektakels „Zu: Warriors from the Magic Mountain“, ein unnötiger Neuaufguss wie sich herausstellt.
Eines gleich vorweg: wer ein packendes Fantasy- oder Swordsplay Abenteuer erwartet, wird bitter enttäuscht. „Zu Warriors“ ist nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Computertricks und stilisierten Bildern, eine mitreisende Geschichte gibt es nicht. Ein Mindestmaß an Handlung? - Fehlanzeige! Ein optischer Superlativ jagt den nächsten, keine Szene ohne maßlos übertriebene Special Effects. Die Geschichte über das Zu Gebirge und ihre Krieger die sich gegen das Böse erwehren müssen geht in hektisch aneinander geschnittenen Bildfetzen völlig unter, Effektoverkill in Perfektion. Ich war am Ende genauso schlau wie vorher, muss aber zugeben dass ich nur die deutsche Fassung gesehen habe. Vielleicht bietet die chinesische Originalfassung eine nachvollziehbarere Handlung, bei rund 25 Minuten mehr ist das jedenfalls anzunehmen.
Ein absoluter Reinfall sind aber erst die Spezial Effekte und Actionszenen. Den Großteil der FX sieht man die Herkunft aus dem Rechner deutlich an. Das mag sicher am verhältnismäßig geringen Budget liegen, im Ergebnis sieht der Film aber aus wie Videospiel. Es gibt zwar auch Eyecatcher wie fantasievoll gestaltete Landschaften, zum genießen und verzaubern lassen bleibt beim zuschauen keine Zeit. Die Krönung sind aber die miserablen Kampfszenen, die sind so unfreiwillig komisch das man sie eher mit Power Rangers als mit asiatischen Swordsplay vergleichen kann … einfach enttäuschend. Wer nach den 80 Minuten noch klar denken kann, dem gratuliere ich.
Wie sich altbekannte Größen des Hongkong Kinos wie Zhang Ziyi (kommt von allen noch am besten weg) oder Sammo Hung (der sich als alter Meister mit Rauschebart völlig zum Narren macht) hierfür hergeben konnten ist mir unbegreiflich.
Fazit:
Schlichtweg enttäuschender Effektoverkill ohne Sinn und Verstand. Eine völlig substanzlose Geschichte und teilweise äußerst krude Effekte, lassen Tsui Harks Remake abschmieren. Dann doch lieber das Original noch mal ansehen, da hat man definitiv mehr davon.