Ein Ereignis von einem Film.
Ein wirkliches Ereignis, denn solche Independentfilme besärken mich in meiner Hoffnung, dass sich gute Schauspieler nicht nur für Blockbuster verheizen lassen.
Filme wie "Animals" sind die, die einem echten Filmfan das Herz aufgehen lassen.
Zur Story: Der seit einem Autounfall geistig behinderte Bobby(Außergewöhnlich: Christian Bale) wohnt seit dem Tod seiner Mutter, zu der er ein sehr inniges Verhältnis hatte, bei seinem Stiefvater (Daniel Benzali), der nun mit Druck eine Unterschrift aus Bobby herauszwängen will, denn nur so kommt er an den Laden, der einst Bobbys Mutter gehört hatte und nun Bobby. Mit allen Mitteln versucht er Bobby zu erpressen, z.B. bringt er seine Hausmaus um, worauf Bobby in Tränen ausbricht. Da er keinen Ausweg mehr sieht, flieht er ohne Hab und Gut von zu Hause.
Bis er den wie ein Nomade lebenden Mr. Summers(Auch Oscarreif:John Hurt) trifft: Der alte Mann hat eine ungewöhnliche Leidenschaft für Tiere und fasziniert Bobby derart, das er fortan bei ihm bleiben will. Die Idylle dauert doch nicht lange: Bobby trifft bei einem Spaziergang auf den Anwalt seines Stiefvaters und hat nun Angst, verraten zu werden. Panisch läuft er davon. Mr. Sumers und Bobby beschließen, nun seinen Stiefvater aufzusuchen, ihm den Laden zu überlassen und zu melden, dass er damit Bobby nun in Ruhe lassen solle, damit der glücklich bei Mr.Summers leben kann. Doch Bobbys Stiefvater geht es lange nicht nur um den Laden und so kommt es zu einem furiosen Finale....
Herausstechend sind die Schauspieler: John Hurt läßt stellenweise die Leidenschaft für Tiere auf der Leinwand aufflammen und spielt den alten, netten Landstreicher wirklich, wirklich gut.Auch Daniel Benzali ist toll, er ist der typische Böse, brutal und ohne Gefühl.
Doch allen voran spielt sich Christian Bale in die Herzen der Zuschauer: Neben "The Secret Agent" spielt er zum zweiten Mal einen geistig Beehinderten und das macht er so gut, das er dafür einen Oscar verdient hätte. Sein Bobby ist im Film schon 24 Jahre alt, doch Bale spielt ihn, als sei erst 12, was auch John Hurt an einer Stelle im Film bemerkt, als er Bobby nach dem Alter fragt. Christian Bale ist so vielseitig, seine Rollen gehen vom Behinderten bis zum Psychokiller und die Leistung in diesem Film ist neben "American Psycho" seine beste Leistung: ein Kabinettstück, ein Vorbild an Schauspielkunst. Das mag übertrieben klingen, ich war aber auch neutral eingestellt , als ich den Film sah.Nachdem ich ihn gesehen hatte, war ich begeistert und hoffe , dass dieses Meisterwerk mal auf DVD erscheint.
Christian Bale zeigt in "Animals" sein unglaubliches Talent, er wirkt schüchtern, erschütternd in Szenen, in denen er verängstigt in Tränen aufgelöst am Boden liegt und beeindruckend, wenn er mit Tieren spielt, denn der Zuschauer spürt seine Freude wirklich. Außerdem wer seinen wirklichen Akzent kennt und diesen Film sieht, wird erstaunt sein: er verändert das Level seiner Sprache für jeden Film neu (siehe "American Psycho") und ihn diesem Film bringt er sein Sprachniveau auf das eines Kleinkinds.
Hoffentlich wird man von diesem tollen Schauspieler noch viel hören.
Der Film besticht auch durch tolle , atemberaubende Landschaftsaufnahmen und einen wunderschönen Score.
Für ein Meisterwerk filmischer Kunst ist nur eine Bewertung zulässig: 10 von 10 Punkten.............