Reißerischer Titel, aber wenig dahinter! William Wedigs "Rise of the Dead" entpuppt sich als äußerst zurückhaltend inszenierter, blutleerer Vorstadt-Zombieflick, der durch seinen gezielt Assoziationen weckenden "Of the Dead"-Titel so manchen Käufer in die Irre führen dürfte.
Und es ist in der Tat schade ums schöne Geld!
Zwar gibt es sporadisch einige atmosphärische Friedhofs- und Schleichszenen zu begutachten und auch einige Kameraspielerreien lassen kurz aufhorchen. Dennoch gestaltet sich die insgesamt recht düster inszenierte Zombies(e)uche ziemlich zäh und wenig attraktiv. Schuld daran sind ausgerechnet die Zombies höchstselbst, von denen es hier schlicht viel zu Wenige gibt. Keine Spur von Endzeitstimmung oder gar verzweifeltem Überlebenskampf im Stile der großen Romero-Vorbilder! Ich musste vielmehr an Kaliber "Flesh Eating Mothers" mit etwas mehr Budget denken - auch wenn der Trashcharme bei Wedigs Werk zugunsten weitesgehender Ernsthaftigkeit entfällt.
Obwohl in "Rise of the Dead" appetitanregend der örtliche Friedhof gleich mehrfach zu atmosphärischen Klängen vor die Kameralinse gezerrt wird, entsteigt ihm kuriosrweise kein einziger Untoter. Vereinzelte Exemplare lungern stattdessen eher um und in den verschiedenen Häuschen herum und warten darauf, dort eins auf den Deckel zu bekommen. Dummerweise gibts goretechnisch quasi nichts zu sehen, die meisten Kills geschehen im Off. Auch die wenigen Zombiemasken fallen äußerst kläglich aus, womit "Rise of the Dead" effekttechnisch nahe am Totalausfall anzusiedeln ist. Es entzieht sich allerdings auch a) meiner Kenntnis, weswegen man sich hier derart zurückhielt und b) ob es womöglich noch eine längere Filmfassung gibt.
Fazit: Technisch mitunter ambitionierte, von den unbekannten Akteuren halbwegs passabel geschauspielerte C-Produktion, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen sehr mit Zombies und Effekten geizt. Denn in höheren Kategorien wie Charakterzeichnung und kontinuierlichem Spannungsbogen konnten Heuler wie "Rise of the Dead" noch nie irgendwelche Blumentöpfe gewinnen.
Einen Gummipunkt gibts dann zum Schluss wenigstens noch für die angenehm knappe Laufzeit im Kurz-und-schmerzlos-Stil von "The Dead next Door".