Man from Earth ist ein Gedankenexperiment, welches auschließlich an einem Ort spielt. Bei dem Ort handelt es sich um ein Haus weit ausseits aller Kultur. Dort ist gerade die Hauptperson im Begriff des Umziehens.Er wird aber von seinen Lehrerkollegen noch verabschiedet und als er seinen Abschied damit begründet, dass er ein 14000 Jahre alter Mensch ist und er nicht altert, beginnt das Experiment......!?
Ganz klar, inszenatorisch befindet man sich hier auf TV-Produktionen-Niveau. Aber wirklich nur, was die Einfachheit der Requisiten bzw einzelne darstellerische Leistungen angeht.Die Bildqualität ist wie bei einer VHS-Kassette aus den 90er.Vom Farbton und von der Syncro ist auch nichts besseres zu erwarten.
Dennoch versprüht der Film Atmosphäre und entwicklet einen individuellen ,leicht naiven Charme.
Die Spieldauer von 87 Minuten unterhält permanent.Es gibt keine Schwachstellen.Die Spannungs bzw Interessenkurve fängt auf hohen Niveau an und hält dieses konsequent bis zum Ende.
Der Film lebt alleine von der Ausgangssituation und den darauf folgen Gedankengänge über exisitentielle Gegebenheiten.
Es wird versucht jeden wichtigen Bereich zu streifen, sei es Biologie, Chemie, Theologie,Religion,Anthropologie usw.
Jeder der beteiligten Personen nimmt eine mögliche Position ein.Sie schlagen sich nicht alle auf eine Seite.
Die Frage- und Antwortspielchen finden stets auf hohem Niveau statt und was noch wichtiger ist, man kann ihnen komplett folgen.Keine abgedriften fachchinesischen Konversationen.
Das Ende bietet nochmal ein bißchem Stoff zum Nachdenken.
Klar werden hier viele Fragen nicht beantwortet und man sollte die Möglichkeit eines unsterblichen Lebens auch nicht hinterfragen, denn dann würde es zu schnell ins fantastische abdrehen.Was hier aber absolut nicht der Fall ist
An der Stelle bitte auch nicht vom Cover ablenken lassen.Dies sagt nämlich garnichts aus und Effekte,wie auf dem Bild zu sehen ist, gibt es hier nicht.
Die Thematiken hier werden vorwiegend unter den Gesichtspunkten der Wissenschaften behandelt.Aber ansatzweise werden auch menschliche natürliche Emotion beleuchtet.Wie geht so jemand mit dem Tod um, gerade bei der eigenen Familie, wie nah ist so Jemand dem Suizit,welche Freuden hat man noch oder welche Sicht auf die Dinge?
Ich persönlich hätte mir diese Parts länger und eindringlicher dargestellt gewünscht, was sich aber mit dem Kern des Gedankenexperimentes geschnitten hätte.
Fazit:
Kein Fim, vielmehr eine Diskussionrunde, die den Zuschauer bis zur letzten Minute bannt.
Sollte man nicht verpassen.
8 von 10 Punkten
Leider war der Film schwer zu bekommen ,da nur von einem kleinen Label vertrieben.Ich musste ihn übers Internet kaufen, da in meiner Umgebung(ist kein Dorf) keine Videothek oder große Handelskette in hatte.