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Schon lange befinden sich Ausserirdische unbemerkt auf der Erde, sie treten in Menschengestalt auf. Bisher verlief alles friedlich, doch nun will Alien Saylon (Billy Zane) die Erde ausbeuten und die Menschheit versklaven. Doch zuerst muss er ein Portal bauen, um Verstärkung auf die Erde beamen zu können. Zudem wird Saylon vom ebenfalls ausserirdischen Agenten Rykker (Mark Dacascos) verfolgt. Er ist der einzige, der die Invasion noch abwenden kann. Unterstützt wird er dabei von Julie (Emma Lahana), die ihre ganze Familie bei einem Massaker verlor. Der ungleiche Kampf darf beginnen.

Vielleicht hätte Jesse Johnson (Pit Fighter, The 5th Commandant) dieses Angebot ablehnen sollen, denn das Drehbuch von Vlady Pildysh (Heartstopper) ist absolut kein Renner. Dank Johnsons Regie, rutscht "Alien Agent" sauber in den Durchschnittsbereich, ansonsten wäre es trotzt Mark Dacascos ein Disaster geworden. Johnson durfte zwar seinem Stil treu bleiben, doch Veränderungen schienen nicht erwünscht gewesen zu sein. Das Budget ist sichtlich knapp bemessen, man nehme nur mal die eintönige Kulisse, trotzdem reichte es für ein paar ordentliche Sachschäden. Um CGI-Effekte kommen wir trotzdem nicht herum.

Die Story ist denkbar einfach gehalten. Agent Rykker wurde auf die Erde geschickt, um jegliche Invasionen seiner Rasse zu verhindern. Doch mit Saylon und seiner Ex-Geliebten Isis (Amelia Cooke) hat er nun eine besonders harte Nuss zu knacken. Unterwegs liest Rykker noch Julia auf, deren letzte Verwandte kamen bei einem Schusswechsel ums Leben. Die Mörder waren natürlich die Ausserirdischen. So heftet sich Julia an Rykkers Fersen, verguckt sich in den Ausserirdischen und Saylon mit seinen Mannen dreht bald den Spieß um und jagt Rykker. Natürlich wird Julia noch gekidnappt, Rykker muss zur Rettung eilen, alle Klischees haben sich versammelt, um für überraschungsfreie Unterhaltung zu sorgen.

Doch dank der Action, ist "Alien Agent" doch noch einen Blick wert. Schon im Auftakt sorgt Johnson mit einer Verfolgungsjagd und einem Zweikampf für Unterhaltung, bevor der Film ein wenig einbricht. Rykkers Ermittlungen langweilen, während Isis und Kollege Sartek (Dominique Vandenberg) einen hohen Bodycount anrichten dürfen. Der Fan hofft auf einen Fight zwischen Dacascos und Vandenberg und die Vorfreude ist groß, als sich die Beiden tatsächlich gegenüber stehen. Leider folgt kurz darauf eine herbe Enttäuschung. Da Rykker angeschossen ist, wird er von Sartek gnadenlos vermöbelt, der Kampf ist daher völlig einseitig. Auch sonst sind Dacascos Auftritte nicht immer überzeugend. Es folgt ein Shootout, oder ein Fight und in wirklich jeder Actionsequenz wird Rykker angeschossen und muss erstmal seine Wunden kurieren. Insgesamt kann sich die Qualität sehen lassen, vor allem wenn Vandenberg ein halbes Dutzend an Gegnern verprügeln darf. Auch Dacascos liefert sich einige Schlagabtausche mit seinen Gegnern, die auch recht spektakulär daherkommen. Nebenbei kommt auch der Waffengebrauch nicht zu kurz, inklusive einiger Explosionen. Nur das Finale ist eine Katastrophe. Da gibt es zwei kurze Fights und die Sache ist gegessen, obendrein noch ein paar miese CGI-Effekte.

Mark Dacascos ist eine sichere Bank, alleine wegen seiner Martial Arts Kenntnisse. Auch Mimik und Gestik beherrscht er vorbehaltslos, aber sein Charakter Rykker ist eine wahre Lusche. Als Agent macht er zuviele Fehler, warum klaut er der Polizei den Wagen und wenn es hart auf hart kommt, liegt er ständig angeschossen in der Ecke, oder wird verprügelt. Ohne die Hilfe von Julie, wäre der Film wegen Rykkers Tod nach einer halben Stunde zu Ende. Billy Zane ist leider sehr schwach und wirkt lustlos, immerhin ist Amelia Cooke als Isis ein echter Eyecatcher. Dominique Vandenberg segnet leider zu früh das Zeitliche.

Selbst aus dieser gängigen Story hätte man mehr machen können, doch Johnson musste sich wohl an das dümpelige Drehbuch halten. Die Inszenierung ist sauber, aber lückenlose Unterhaltung sieht anders aus. Die Actionszenen hauen rein, für eine FSK 16 Freigabe geht es deftig zur Sache. Die Darsteller machen ihre Sache auch gut, aber der Score passt manchmal nicht zum Geschehen.

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