Batman & Robin (1997)

Für die einen ist es knallbuntes, actionreiches, No- Brain Popcornkino, für die anderen der größte Mist der Welt. Dabei liegt das größte Problem des Films darin, dass leider Batman die Hauptrolle spielt, ansonsten könnte man das ganze noch als strunzdummes, extrem spannungsarmes aber actionreiches Hollywood- Abenteuer in bunten Bildern zu den Akten legen. Aber es spielt ja leider Batman mit...
Ob Joel Schumacher auf Drogen war? Ob er zu viele Adam West 60er Jahre Batman Folgen oder gleich den kultigen, skurrilen Trash- Film "Batman hält die Welt in Atem" in einer Dauerschleife gesehen hat? Man weiß es nicht. Anders ist es bald nicht zu erklären wie er dazu kam mal eben einer der besten und beliebtesten Comicfiguren, die zwei absolut hochklassige und würdige Filme von Tim Burton spendiert bekam, endgültig so in den Dreck zu ziehen. Schon der dritte Teil, mit dem absolut unsinnigen Namen „Batman Forever“, bot ein Ärgernis nach dem anderen, aber hier wird eindeutig zu sehr auf die Kacke gehauen. Die Kostüme sind noch enger, die Bösewichter noch flacher, der Look noch bunter, die Story noch lächerlicher, die Sidekicks noch nerviger und das Batmobil sieht nun aus wie Adam Wests 60er Jahre Mobil, nur in einer absolut lächerlichen neuen Version. Überhaupt erinnert vieles an die 60er Verfilmung:
Da werden zwischendurch plötzlich die Batman, bzw. Robin Portemonnaies aus den bei den Lack und Leder Anzügen gar nicht vorhandenen Taschen geholt, da hat das dynamische Duo plötzlich ausfahrbare Schlittschuhe an den Stiefeln um sich mit Arnold „Mr. Freeze“ Schwarzeneggers Schergen ein Eishockeyspiel (!!) in einem zugefrorenen Museum mit einem Diamanten als Puck zu liefern, da wird aus dem in den Comics und der Zeichentrickserie unglaublich gefährliche Bane ein brabbelnder, No- Brain Sidekick für Uma Thurman, die Prügeleien erinnern auch streckenweise an alte Zeiten und zu allem Überfluss taucht auch noch Batgirl auf. Ach ja, Gags und ein bissel Slapstick darf natürlich auch nicht fehlen. Für diesen Mist hätte man ernsthaft auch Adam West und Burt Ward reaktivieren können...
Stattdessen turnt mal wieder ein Cast voller großer Namen durch die bunte, völlig überladene Kulisse: Als Batman ist der in diesem Film extrem „blasse“ George Clooney zu sehen, bei dem ähnlich wie bei Kilmer nur das passende Äußere positiv auffällt. Als Gaybin, Pardon, Robin ist wieder Chris O'Donnel zu sehen, der leider einen noch größeren Part einnimmt und haargenau das selbe Programm wie im dritten Teil abspielt. Alica Silverstone macht schließlich aus dem dynamischen Duo ein nerviges Trio und sie ist einfach so unnötig wie ein Kropf.
Die Bösewichte des Films sind Mr. Freeze und Poison Ivy. Ersterer ist ein verrückt genialer, eiskalter (;)) Wissenschaftler mit tragischem Hintergrund, sprich eine interessante Rolle. Tja, dumm nur das Freeze in Batman und Robin auftauchen soll und er deswegen zu einer ständig sprücheklopfenden, Zigarre rauchenden, muskelbepackten und irgendwie nicht wirklich intelligent wirkenden Person mutiert, darrgestellt von Schwarzenegger, der sein übliches Programm abspult, nur eben diesmal auf der bösen Seite. Die zweite böse Hauptfigur ist Poison Ivy und siehe da es gibt noch Zeichen und Wunder, da diese Rolle, vor allem dank Uma Thurman tatsächlich halbwegs zu überzeugen weiß, wenngleich ich sie trotzdem eher in die Kategorie „uninteressant“ einsortieren würde.
Tja, bleibt die Frage ob es überhaupt etwas positives an diesem Film gibt?
Wenn man die ersten Teile nicht gesehen hat oder sie nicht mochte, wer den dritten Teil klasse fand oder wer auf bunte Actionorgien steht, der könnte vielleicht tatsächlich gefallen an diesem recht temporeichen Treiben haben. Für alle anderen - vor allem Fans von „Batman“ & „Batman Rückkehr“ - bleibt bei jeder Szene, so gut sie vielleicht auch gemacht sein mag, alleine schon aufgrund des Looks ein ganz ganz übler Nachgeschmack zurück.

Fazit: Ich liebe die ersten beiden Teile, ich mag Batman und ich kann daher einfach nicht viel mit diesem eigenartigen, völlig überladenem Machwerk anfangen.
2/10 für die teilweise nette Action...