Nicht der Höhepunkt im Katastrophenfilmsubgenre… Aber gut!
Ich glaube die 90er haben ihren riesigen Anteil an meiner kleinen Passion für Katastrophenfilme. Von „Twister“ über „Daylight“ bis zu im Grunde auch „Independence Day“ - jeden Sommer gab’s genug Naturactionspektakel aus Hollywood mit fetten Budgets, großen Stars, reichlich Hype und neuesten State-of-the-Art-Spezialeffekten, meist aus dem damals noch neuen PC-Kosmos. Und „Dante's Peak“ konkurrierte direkt mit „Volcano“, der im selben Jahr erschien und den ich nur im Kino sehen „musste“, weil wir für „Das fünfte Element“ (damals noch in der Schildergasse in Köln!) eine Woche zu spät dran waren und das eben der Ausweichtitel war. Daher mag ich „Volcano“ mehr als er es eigentlich glaube ich verdient. Und „Dante's Peak“? Ist der wesentlich bodenständigere Film, zu dem ich allerdings erst deutlich später ausgeliehen aus der Videothek Kontakt aufbauen konnte. Und den ich ebenfalls mochte - und das bis heute tue. Nicht übermäßig - aber genug… Erzählt wird von der titelgebenden Kleinstadt am Fuße eines inaktiven Vulkans - doch als dieser seinen „Status“ zu „definitiv sehr aktiv“ spektakulär ändert, liegt’s an einem traumatisierten Seismologen das Schlimmste zu verhindern und vor allem eine Familie aus Lava, Ascheregen und Explosionsradius zu evakuieren…
Ich glaube selbst ein peak Pierce Brosnan und die immer tolle Linda Hamilton mitsamt Chemie zueinander können in der ersten, sich ziehenden Hälfte von „Dante's Peak“ kaum verhüllen, dass dieser Katastrophenklopper etwas zaghaft aus den Puschen kommt. Die Stars, Donaldsons routinierte Regie und der fast „Jaws“-artige Spannungsaufbau mit minimalen Highlights und Andeutungen halten das Ding aber noch über Wasser. Man muss allerdings etwas Nachsicht haben. Und vielleicht einen Hang zum Subgenre. Doch ab ziemlich genau der Stundenmarke findet „Dante's Peak“ dann doch noch gewaltig das Gaspedal. Dann bricht das Ding aus - und es kracht, es brennt, es regnet Asche und Blitze, es geht im Grunde nur noch nach vorne. Es wird das geliefert, was man von einem guten Katastrophenfilm erwartet - dutzendfach und mit Feuer unter'm Hintern! Die Szene mit der Oma im See ist ikonisch. Durch die Stunde vorher ist definitiv eine Connection zu den Figuren da. Selbst die Kids sind nicht zu nervig. Und ähnlich wie bei „Twister“ lässt dieses apokalyptische Szenario das Heimkino echt immer noch erbeben. Die Soundkulisse ist gigantisch! Viele Effekte sind handgemacht, fühlen sich haptisch an und wurden mit Miniaturen realisiert - ein weiterer Pluspunkt! Und es gibt immer noch etliche „Wow-Momente“, die bis heute kaum etwas von ihrer Faszination bei mir verloren haben. Insgesamt altert „Dante's Peak“ solide - zumindest wenn man (wie ich) eine weiche Stelle für solche (immer auch mächtig cheesy) „Disaster Movies“ hat!
Fazit: für mich mittlerweile heisser als „Volcano“… Haltet davon was ihr wollt!
P.S.: So stark ich den Sound fand, so schwach fand ich das Bild meiner Blu-Ray - hier wäre eine UHD also mittlerweile absolut Pflicht!