Keine uninteressante Variation des alten Themas und der innere Konflikt der Hauptfigur, ihre Zerrissenheit, wird recht ordentlich in Szene gesetzt. Eine manipulative und ihre Brüste knetende Femme fatale anstelle eines behaarten, animalischen Hyde-Brutalos ist eine willkommene Abwechslung und auch die nächtlichen Ermordungen von Prostituierten ganz im Stile von Jack the Ripper bereichern den Streifen. Um eine nette Gothic-Atmosphäre war man bei Hammer selbstverständlich ebenfalls einmal mehr bemüht. Die Erklärung, warum nun Jekyll junge Frauen für sein Serum benötigt, ist natürlich totaler Schwachsinn. Was SISTER HYDE allerdings so richtig wehtut, das ist die Abstinenz eines großen Horrorstars wie Peter Cushing oder Christopher Lee, etwa in der Rolle als erschütterter Kommissar bei der Aufklärung der Mordfälle, denn Ralph Bates und Martine Beswick können den Film auch zusammen nicht tragen.