Bemühen die Regisseure Walz und Effenberger sich während der ersten Hälfte des Filmes noch um einen Story-Aufbau und einen gewissen Spannungsbogen, so wird "Tortura" in der zweiten Hälfte zum reinen Gore-Film, der offensichtlich seine helle Freude daran hat, ordentlich rumzusauen und 'ne Menge offene Wunden zu zeigen. Die Effekte liegen auf Independent-Niveau; nicht wirklich realistisch, aber zweckmäßig. Wirklich schauspielern kann eigentlich keiner der Beteiligten; aber das macht nichts. Schließlich handelt es sich hier um ein mit viel Herzblut produziertes Fanprojekt und in einem solchen erwartet man keine hollywoodreifen Leistungen. Die jungen Leute - speziell die sehr attraktive Anna Trageser - können unterm Strich auch durchaus überzeugen; Anton Grünbeck (der "Dirty Old Man" mit der Kapuze) gleitet jedoch ein um's andere Mal in ziemlich übles Overacting ab. Der Ton schwankt zwischen sehr laut und kaum zu verstehen; hier hätte man noch etwas feilen können. Insbesondere die Stimmen der Mädels sind einige Male einfach zu leise und können sich zu schlecht gegen die Hintergrundgeräusche (Rauschen etc.) durchsetzen. Fazit: Ich habe in "Tortura" so ziemlich genau das geboten bekommen, was ich auch erwartet hatte, nämlich halbwegs ansehnlich produziertes Gematsche. Da ich es immer sehr schätze, wenn sich jemand hinsetzt und selber einen Film zusammenbastelt, anstatt sich einfach "nur" unterhalten zu lassen und da der Film - sieht man von kleineren, verzeihbaren Schwächen einmal ab - durchaus rund geworden ist, gebe ich - mit sehr viel Amateurbonus - knappe 7 / 10. Der Twist am Ende war auch ziemlich cool. Weiter so.