Review

Story:

3 Damen und ein Typ wollen feiern gehen in irgendeiner Disco in München. Es hätte auch ein schöner Abend werden können, aber dann rastet der Typ aus, schlägt eine der Frauen und die Gruppe zerteilt sich erstmal.
Er haut dann ab, aber die Frauen finden wieder zusammen und sitzen gemeinsam irgendwo mitten in der Nacht in der Stadt fest. Die Nacht ist noch lang und sie soll kein gutes Ende nehmen, denn die Frauen landen in den Fängen von einer sadistisch-kannibalistischen "Familie".

Kommentar:

Tortura ist ein gemeinsames Filmprojekt der Regisseure Marcel Walz und Michael Effenberger (Infekt -2007). Es ist das erste Mal, dass die beiden so zusammen gearbeitet haben und bei raus kam ein kleiner verdammt blutiger Independentfilm.

Schaut man auf die älteren Werke der beiden Filmemacher zurück, ist vieles besser geworden und das merkt man am deutlichsten an SFX. Nicht nur das es hier die bisher blutigsten gibt, sondern sie sind auch vom Handwerk besser und auch deutlich aufwendiger als die bisher eher einfach verwendeten SFX. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, kann ich sagen, dass der Gorehound hier vollkommen auf seine Kosten kommt. Trotzdem ist Tortura keiner dieser Independentfilme, den es nur aufs Rumgesaue ankommt.

Sondern auch die Darsteller liefern sehr gute Leistungen ab. So gut sogar, dass man ihnen ihre Rollen abnimmt. So wirkt die Rolle des Dave, der Typ der die Damen mit zu Disco begleitet, schön asozial – großes Maul haben und schlechtes Benehmen den Frauen gegenüber, aber die sind so dumm und erliegen seinem Charme. Aber auch die Damen sind zu loben – ihr Leiden und ihre verzweifelten Schreie wirken authentisch. Dennoch gibt es den besten Schrei einer Frau in Everlasting Hate. Schade das eine der Frauen in Tortura diesen nicht überbieten konnte, obwohl man hier nah dran war. Vielleicht dann in bald erscheinenden La Petite Mort von Marcel Walz. Die Vorschau zu diesem sah da ganz viel versprechend aus.

Und dann ist da noch die "Familie" wo besonders das Oberhaupt, welches von Anton Grünbeck dargestellt wird, durch seine markanten Gesichtszüge hervorsticht. Dieses leicht Verrückte bringt er wirklich gut rüber. Da wirken die anderen 3 ein bisschen blass gegen ihn.

Durch das Schauspiel der Darsteller baut sich auch eine sehr dichte Atmosphäre auf, die vor allem im letzten Drittel des Films in Terror übergeht. Ab da gerät man in eine noch sadistischere und grausamere Welt. Das dürfte sogar bei Gorehounds für Nervenkitzel sorgen.

Das Einzige was leicht negativ am Film auffällt ist die Kameraarbeit. Diese ist manchmal etwas leicht verwackelt. In hektischen Szenen mag so was zwar passend wirken, aber in ruhigen Szenen ist es eher störend.

Ich hege ja auch den Verdacht, dass man mit Tortura auf den Torture-Porn-Zug mit aufspringen wollte und wenn dem so sein sollte, hat man hier es endlich mal geschafft einen vernünftigen Beitrag dazu beizutragen. darum vergesst diesen Quatsch wie Hostel Tortura ist da um einiges besser!

Mehr habe ich dann auch nicht zum Film zu sagen. Es ist ein guter deutscher Independentfilm und ich bin sehr gespannt was wir in Zukunft noch alles von Marcel Walz und Michael Effenberger zusehen bekommen werden.

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