Inhalt:
Hongkong 1973. Billy Chang (Meng Fei) ist ein überaus talentierter, ja hervorragender KungFu-Fighter.
Er besiegt sogar den mehrfachen Meister Cheng Lung ("Dean" Shek Tien) in einem fairen Kampf.
Cheng Lung wird von Gangstern bedroht und erpresst. Und wird schließlich von diesen brutal getötet.
Und die Gangster, deren Boss der skrupellose Ming (Stanley Fung) ist, schieben Billy den Mord eiskalt in die Schuhe.
Billy wird von der Polizei gesucht..., Kommissar Wang (Wong San) hält Billy für den Mörder, doch langsam kommen Zweifel auf.
Billy taucht unter..., seine Freundin Su (Maggie Li) verleugnet ihn ggü. der Polzei bewusst..., und Billy will mit den Gangstern und Ming abrechnen.
Ming, der das Model Sheila (Lin Chi) benutzt, um Geschäftsmänner zu erpressen, erkennt in Billy eine echte Gefahr, und will ihn liquidieren lassen. Seine Schergen stellen Billy..., und halten diesen nach einem Kampf für tot.
Doch Billy lebt, und will nur noch eines: Sich an den Verbrechern rächen..., und Ming zum Duell stellen.
Es kommt schließlich zum Show-Down..., mit allen Kämpfern Mings.., und mit diesem zum ersehnten Duell....!
Fazit:
Im Jahre 1973 drehte Regisseur Wu Ma, der zuvor größere, aufwändigere Produktionen wie sein Debut "Wrath of the Sword", danach "Tang Ching - Furien am gelben Fluss", sowie für die Shaw Brothers "The Water Margin" und "The Pirate" (siehe alle meine Reviews auf dieser website) an der Seite von Chang Cheh leitete..., diesen schnell und sehr kostengünstig gestalteten KungFu-Actioner von der Stange.
Schnell und billig..., mit einer einfach-hanebüchenen, dünnen Story, in einer recht nüchternen Atmosphäre, kurbelte Wu Ma diesen Actioner ab, der es doch tatsächlich in wenige Rankings hinsichtlich Old-School-Eastern zu hinteren Positionen schaffte.
Dass dieser Streifen überhaupt in derlei Rankings landete..., verwundert den erfahrenen Eastern-Fan doch ziemlich.
Mich verwunderte es denn sehr.
Die Geschichte um einen jungen KungFu-Kämpfer, dem ein Mord in die Schuhe geschoben und von der Polizei gesucht wird, und selbst mit den Villains abrechnet, ist hier zwar relativ kohärent erzählt, doch phasenweise schleppend, und es will nicht so recht Spannung aufkommen.
Zudem sind die Darstellungen nicht sehr hochklassig..., die Darstellerinnen und Darsteller wirken etwas fahrig, und wenig spielfreudig.
Die Kulissen..., tja, Hongkong..., eigentlich ja eine tolle Stadt, aber außer nüchtern-grauen Beton-Siedlungen..., sieht man wenig. Nur bei einem Kampf auf einer Hafenmole sieht man im Hintergrund die Skyline der "Stadt der goldenen Sterne", dass man somit überhaupt weiß, der Film spielt in der südchinesischen Metropole.
Zur Mitte hin plätschert die dürftige Story zudem noch so dahin..., und der Held schreibt seiner besorgten Mutti, dass sie doch bitte nicht vergessen soll, seine Kanarienvögel zu füttern..., derweil Villain-Boss Stanley Fung einen seiner Schergen anweist: "Leg dich auf den Rasen..., aber mach keinen Quatsch!".
Und Darstellerin Lin Chi lockt einen Geschäftsmann in die Sex-Falle..., in einer eher peinlich-drögen Bett-Sequenz.
Nach derlei etwas verkrampften Szenen..., mündet denn alles noch in eine letzte Viertelstunde KungFu-Endfight-Action..., die aber den Streifen auch nicht mehr richtig hochreißt.
Schnell, billig..., ein lauer Eastern zum wegkonsumieren..., und dann den Haken dransetzen, fertig.
Meng Fei..., hier der Held, agil und bemüht..., doch tut er einem fast ein bisschen leid hier. Das magere Script lässt ihn irgendwie hängen..., ich weiß nicht.
Stanley Fung ist als Ober-Villain über- oder unterfordert..., man kann fast über ihn lächeln.
Maggie Li ist die Freundin des Helden..., zieht Flunsch in einer eher undankbaren, fast zu vernachlässigenden Rolle. Und dass frau auch ohne Figur ein Model werden und sein kann..., beweist dieser flaue Film.
Die andere weibliche Rolle hat hier Lin Chi..., die als Model und Teilzeit-Hure für die Gangster tätig ist. Nun..., so hässlich wie ein anderer Autor sie findet..., ist sie nicht..., aber sie verströmt denn eher die Aura einer billigen Hafen-Nutte.
Wong San spielt den Kommissar..., unbeweglich und eher einschläfernd, zeigt auch er wenig Spielfreude, und passt sich so den anderen DarstellerInnen an.
Mensch..., kommt doch mal mehr aus euch raus, mag man da als Zuseher den AkteurInnen zurufen.
Gast-Stars sind denn noch "Dean" Shek Tien, rasch dahingemordet, sowie angeblich Fung Hak-On und Lau Kar Wing -die ich nicht entdeckte..., na ja, so genau mochte man bei diesem Film nicht alle Details betrachten-, sowie "Mars", einmal mehr in seiner Parade-Rolle als trottliger Dummie..., au Backe.
Außerdem spielt Regisseur Wu Ma noch selbst mit..., als überdrehter, schwuler Model-Fotograph sorgt er sogar noch für die unterhaltsamsten Szenen hier.
An sich reißt ja die KungFu-Action derlei billig abgenudelte B-Eastern noch aus den Schwulitäten..., aber das haut hier leider auch nicht so richtig hin.
Okay..., die Fights sind rasant, teils sogar dynamisch..., aber große KungFu-Kampfkunst ist das nicht gerade..., und die Choreos wirken wie in einer Kaffee-Pause entwickelt -oder eher zusammengezimmert-.
Zum Schluss hin nimmt die Sache etwas mehr Drive auf..., und wird dramatischer..., aber im End-Duell fiel den Fight-Instructors -angeblich darunter gar Lau Kar Wing (!)- zum Schluss auch nicht mehr viel ein. Stanley Fung mit Hecken-Schere..., da hätte man doch noch mehr draus machen können..., na ja.
"Ting Lu - Der grausame Tiger" ("The Young Tiger")..., eher Pussycat..., ein schnell-billiger KungFu-Actioner vom B-Filmfriedhof des Eastern-Genres.
Auch eingefleischte Eastern-Fans machen da nach einem schnellen Konsum "für Zwischendurch" rasch den Haken dran.
Recht knappe, etwas wohlwollende und sehr durchschnittliche 5 von 10 Punkten stehen da noch zu Buche.
Mir gehen so langsam die Eastern aus..., die es noch zu besprechen lohnt..., das merkte ich bei der Betrachtung.
Sollte ich mich doch noch genötigt sehen..., Filme wie "A Touch of Zen", den Ultra-Langweiler von King Hu, oder "Drunken Master 2" mit Jackie Chan (obwohl von 1994 gilt dieser Film noch als Old-School-Eastern) zu besprechen, die höhere Positionen in vielen Rankings bezüglich des Old-School-Eastern-Genres belegen?
Ansonsten taper ich da eher derzeit im B-Filmfriedhof des Genres umher, aujeh.
Mal sehen.
Mein Werk hier..., soll -gemessen an der Ausführlichkeit der jeweiligen Filmbesprechung- die größte deutschsprachige Review-Sammlung hinsichtlich Old-School-Eastern im Netz werden.
Und da bin ich auf gutem Wege..., aber so langsam gehen mir die diesbezüglichen Top-Filme aus.