Sieben verhaltensauffällige Jugendliche kommen in die bayerischen Alpen, wo schon eine Sozialarbeiterin auf sie wartet. In der Einöde einer Berghütte sollen sie Gemeinschaftssinn üben und durch nichts abgelenkt werden. Lange Wanderungen und gemeinsames Essen soll die Zusammengehörigkeit und gegenseitiges Verständnis fördern.
Die Protagonisten haben keine Namen (bis auf einen) und nicht nur deshalb bleiben sie einem doch sehr fremd. Der Film erscheint bisweilen wie ein mühsam auf Spielfilmlänge gestreckter Kurzfilm, der Atmosphäre v. a. durch die imposante Naturkulisse und die bisweilen düstere Musik zu erzeugen versucht.
Doch durch den mangelnden Zugang zu den Personen entsteht der Eindruck einer geradezu mechanischen Versuchsanordnung (wie reagiere ich auf meine Umgebung?), die den Zuschauer etwas kalt lässt.
Die Schauspieler machen ihre Sache gut, auch gelingt dem Film einige durchaus interessante Sequenzen, aber bedeutungsschwangere Musik und Blicke ersetzen nicht eine interessante Geschichte oder zumindest eine beklemmende Atmosphäre.
Auch die "Katastrophe" am Ende ist letztlich kein Katalysator, sondern nur ein weiterer Fall völliger Kommunikationsunfähigkeit. Vielleicht wollte das Regisseur Hans Steinbichler auch so zeigen, aber drastisch verkürzt hätte es das auch getan.
Fazit: ein aufgeblähter Fall von einigen interessanten Aspekten, die jedoch die Unbeholfenheit der Inszenierung und die Ziellosigkeit der Geschichte nicht wirklich übertünchen können. Schade.