Otakus sind nette Japaner, die sich total auf ein gebiet wie Puppen, Mangas, Slips oder Idole fixiert haben und sich selbst in ihrem Hobby gefangen halten.
In dieser fast drei stündigen Dokumentation erfahren wir alles Mögliche und auch Unmögliche über die verrückten Japaner, die ich aber eigentlich ganz nett finde. Diese Menschen trauen sich auf jeden Fall ihre Träume auszuleben, auch wenn sie sich ab und zu etwas sehr in ihre Sache hineinsteigern. Schon für das Sammeln von Teenepuppen würde man bei uns sicher als "anders" angesehen werden, während man in Japan gleich ganze Events um die Plastikteile veranstaltet. Über einiges kann man sichr nur noch den Kopf schütteln, aber überlegt einmal, wie verklemmt wir gegen diese Menschen eventuell sind.
Auch wenn die Doku an manchen Stellen etwas langatmig ist und viel Zeit mit Aufnahmen der Statd Tokio an sich verbringt, gelingt es den Machern doch auf geniale Art und Weise, die Stimmungen und Lebensumstände der Otakus einzufangen. So sind einige Bilder sehr eindringlich, fast schon erschreckend, wenn Otakus dabei beobachtet werden, wie sie in ihrer Leidenschaft aufgehen.
Sehr interessant sind die Einblicke in die Marktstrategien und Firmenphilosophien von SEGA und NINTENDO sowie einiger kleinerer Unternehmen.
Die 18er Freigabe (Review beruht auf dem VHS) verwundert ein wenig, läßt sie doch auf eine harte Doku schließen, die man hier aber nicht geboten bekommt. Dinge, die nicht heutzutage im TV laufen, bekommt man hier auf gar keinen Fall geboten, weder in Sachen Freizügigkeit noch Gewalt. Aber sicher wirkten die Otakus auf unseren Jugendschutz, wie sicher auch auf manchen Betrachter, recht verwirrend und vielleicht auch etwas pervers, abnorm oder einfach nur fremdartig. Und fremdes macht den Menschen ja immer noch Angst, besonders fremde Kulturen. Aber das liegt letztendlich nur im Auge des Betrachters und seiner Aufgeschlossenheit ungewöhnlichen Dingen gegenüber.