Review

Inhalt:

China, vor wohl 100 Jahren. Wang (Chin Yuet-Sang), den alle nur ´Tiger´ nennen, und sein Kumpel Mun Shing (Alan Chui) haben nur ihre KungFu-Trainingskämpfe im Sinn, und treiben Tigers Vater in den Wahnsinn. Der hat das alles nunmehr dicke, und will, dass Tiger bei seinem Onkel in der Stadt in die Lehre geht.

Pang (Ho Pak-Kwong), der Onkel, betreibt eine Töpferei, doch Tiger und Mun Shing, der ebenfalls in der Werkstatt tätig ist, steht der Sinn nach anderem. Tiger nimmt an einem KungFu-Turnier in der Stadt teil, und kann sogar erfahrene Kämpfer in diesem Wettstreit besiegen. Ihm, dem Sieger, der auch eine KungFu-Amazone in diesem Turnier bezwang, winkt nunmehr als Lohn die Hand eben jener Kämpferin, der schönen Ting (Michelle Yim). Deren Vater (Paul Chang Chung) ist eine der reichsten Persönlichkeiten der Stadt, und besteht auf der Heirat. Ting ist jedoch spröde, und weigert sich.

Damit Tiger die Schöne heiraten kann, besteht diese darauf, dass Tiger ihr 3 besondere Schätze bringt: Das KungFu-Handbuch des Mönchs Wang (San Kuai), der ein starker Kämpfer ist, ferner den Jade-Schmuck der Trans-Hure Ching Mei (Fung Hak-On), und die Rubine aus dem Turban des Yoga-Meisters Omei (Dunpar Singh)!

Tiger und Mun Shing machen sich auf den Weg. Das Handbuch kann nach einem skurrilen Kampf gegen den Mönch Wang erlangt werden. Dann finden sich Tiger und Mun Shing im Bordell der Puffmutter Hu (Hui Ying-Ying) ein. Dort ist die Trans-Hure Ching Mei tätig, und auch hier gelingt den beiden Freunden die Entwendung des begehrten Jade-Schmucks nach einem kuriosen Kampf.

Die schwierigste Aufgabe steht gegen den Yoga-Master Omei jedoch noch für die beiden Kumpels bevor. Es kommt auch hier zu bizarren Kämpfen, und um erfolgreich zu sein, müssen sich Tiger und Mun Shing schon gehörig was einfallen lassen...!

Kritik:

Im Jahre 1979, inmitten einer Welle von komödialen Eastern nach den Erfolgen von Jackie Chan 1978 -"Drunken Master" und "Snake in the Eagle´s Shadow" (siehe meine Reviews auf dieser Webseite)- drehte Regisseur Chan Chuen für die Studios von "Chang Brothers Movie Co." diese KungFu-Klamotte mit dem Buddie-Duo Chin Yuet-Sang und Alan Chui.

Das Ergebnis ist besser als gedacht, die oft miesen Kritiken kann ich nicht ganz nachvollziehen. Immerhin vergeben die holländischen Kollegen von kungfufilms.nl sogar 8,5 von 10 Punkten, und auch auf englischsprachigen Film-Webseiten sowie in manchen Rankings kommt "Kung Fu vs. Yoga" nicht so schlecht weg. Und das kann man durchaus so sehen, da dieser komödiale Eastern mit hohem Tempo, agiler Körperbeherrschung sowie vor allem ungewöhnlich-speziellen Einfällen und teils skurril-bizarrer Fight-Action ganz passabel zu unterhalten weiß.

In gediegener Eastern-Atmosphäre, einer dieser typischen "Wald-Wiesen"-Eastern im B-Movie-Stil und einfacher altchinesischer Kulisse, erzählt Chan Chuen eine simple Story. Diese dreht sich um zwei etwas überdrehte Buddies, einer will eine attraktive Dame ehelichen, muss dafür aber 3 etwas spezielle Gaben als Braut-Geschenk der Angebeteten bringen und übergeben.

Das führt zu Verwicklungen, zu skurrilen Begegnungen mit speziellen Typen und zu bizarr anmutenden Fights. Daraus und aus der einmal mehr gefürchtet-berüchtigten und im Over-Acting-Modus gehaltenen Comedy bezieht "Kung Fu vs. Yoga" seinen gewissen Unterhaltungswert. Klar ist manches denn eher schlecht, aber so schlecht, dass es schon wieder gut ist und wiederum zur Unterhaltung des Betrachters beiträgt.

So läuft denn die einfache Story flüssig durch, das Tempo ist hoch, agile Aktionen und man kann sich als Zuseher von diesem Eastern denn berieseln lassen. Man staunt gar über die speziellen Figuren und die ungewohnte KungFu-Fightaction in diesem Movie. Ein nicht ganz gewöhnlicher Eastern, gleichwohl im Look ein billig produzierter KungFu-Actioner im Massenware-Modus der Filmmetropole Hongkong in jener hochproduktiven Zeit.

Chin Yuet-Sang und Alan Chui sind die munter drauf los agierenden Kumpels, die Buddies in dieser Produktion. Natürlich sind ihre Figuren überdreht, doch auch leichtfüßig-gewitzt im Spiel und in ihren Aktionen. Chin Yuet-Sang grinst als Möchtegern-Bräutigam so dämlich, dass es schon wieder lustig ist, und Alan Chui, der deutschen Easternfans wohl am Geläufigsten als toternster Endfight-Gegner von John Liu in "Das Todescamp der Shaolin" (siehe mein Review auf dieser Webseite) ist, agiert hier ebenfalls irr-witzig das man ihn kaum wiedererkennt.

Sie dödeln und blödeln sich also so als Buddie-Gespann durch diese KungFu-Klamotte, fighten dann aber gekonnt und doch noch mit dem nötigen Ernst.

Die Villains, also die Schurken. Tja, gibt es die überhaupt hier? Denn das sind die überdreht-überzeichneten "Gegner", als es darum geht, der begehrten Braut die speziellen, von ihr geforderten, Gaben zu erlangen. San Kuai als verhaltensgestörter Mönch, natürlich auch im Overacting-Modus, und ein erster skurriler Kampf. Dann schießt doch tatsächlich Fung Hak-On als Transen-Hure hier den Vogel ab! SO habe ich den ja immer sehr ernsthaft und oft in bitterbösen Villain-Rollen agierenden Fung Hak-On noch nicht erlebt, wow! Aber er überzeugt als in rosa gekleidete Transen-Tunte, und bietet unseren Helden natürlich ebenfalls einen kuriosen Fight!

Aber der Höhepunkt kommt dann zum Schluss -und für diese ja recht einfache Story braucht es tatsächlich knapp 90 Minuten an Laufzeit- der Yoga-Meister ins Spiel. Dunpar Singh ist wirklich Inder -und kein "anlackierter Chinese"- und kann seinen Körper tatsächlich derart verbiegen, was SO anatomisch völlig unmöglich erscheint. Das sorgt für die bizarrsten -dreigeteilten- Kämpfe hier, und für einen der wohl bizarr-ungewöhnlichsten Fight in der Eastern-Historie. Unfassbar, und daher im Gedächtnis haften bleibend. Ich habe ja wohl weit über 1.500 Eastern in meinem Leben gesehen, SO einen Fight aber nur in diesem Streifen.

Die weibliche Rolle, die Dame die rumzickt und spezielle Wünsche hat, Michelle Yim, spult ihre Rolle denn routiniert ab. Klar ist sie schön, eine attraktive Actrice. Aber ich merkte, ich bin älter geworden, und der reife chinesische Frauen-Typus fasziniert mich immer mehr. Als Puff-Mutti ist hier Hui Ying-Ying zu sehen, und so ala Chiu Ting ist sie die Bordell-Chefin, reif und vollbusig. Sie fragt: "Suchen Sie ein Mädchen?", ich würde mit einer Gegenfrage antworten "Ja. Und wie wäre es da mit Ihnen?". Ich würde Hui Ying-Ying nur dann von der Bettkante jagen, wenn ich mit Jackie Guerrido liiert wäre. Überhaupt gehören die Puff-Szenen mit diesen "Nummern-Spielchen" zu den speziellen Einfällen dieser KungFu-Komödie.

Als Gaststar, und das war eine ziemliche Überraschung, entdeckt man dann noch Wang Kwang-Yu, der ja eigentlich Stamm-Darsteller bei den Shaw Brothers zu jener Zeit war, dabei oft an der Seite von Ti Lung, David Chiang und Alexander Fu Sheng.

Die KungFu-Fightaction ist etwas speziell ob der besonderen Figuren. Teils bizarr-skurril-kuriose Kämpfe, insbesondere natürlich der Endfight der Buddies mit dem Gummi-Menschen, dem Yoga-Champ, dem man am Ende alle Gliedmaßen so verknotet, dass ein menschliches Paket entsteht. Das Tempo stimmt, die Techniken sind ansonsten klassisch, rasante und agile Choreos und KungFu-Action mit Drive, das war sehr ordentlich.

Tja, eine somit ungewöhnliche KungFu-Klamotte, die mit besonderen Einfällen, agilem Drive und kuriosen Fights dem eingefleischten Eastern-Fan eine ziemlich spezielle Unterhaltung bietet.

5,5/10.

Details
Ähnliche Filme