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Ach ja, die Sechziger Jahre. Hässliche Frisuren, geschmacksverirrte Inneneinrichtungen und dauererrauchende Filmfrauen mit noch potthässlicheren Turmfrisuren. Mittendrin der suave, martinischwingende Alptraum der Frauenbewegung: Bond, James Bond. Zu meiner Erschütterung musste ich vor ein paar Jahren herausfinden, dass auf jedes echte Abenteuer von Agent 007 etwa zehn europäische Billigproduktionen kommen, in denen Nullbeutel wie der ehemalige Gladiatorenfilmheld Richard Harrison oder Heimatfilmstar und PRO7 Moderatorenpapa Adrian Hoven in der Rolle des haarigen Frauenfängers brillierten. Chefagent der vorliegenden Ölbombe ist der – immer alt gewesene – Stewart Granger als Vine, James Vine. Seine Aufgabe liegt darin, die Milliardenerbin Sandra Perkins (knackig: Karin Dor) vor den geldgierigen Sauklauen einer dubiosen Geheimgesellschaft zu retten. Deren Killer (Klaus Kinski) ist immer in der Nähe, beißt sich an Mister Vine jedoch die Zähne aus. Was weiß der Mönchsorden am Rande der Stadt. Was für ein Käse! Als ich noch jung war, genoss ich wöchentlich die als Unterricht getarnten Showeinlagen eines alkoholkranken Physiklehrers. Der war in etwa so cool wie Stewart Granger – hatte aber auch dessen Promillegehalt. Die Spannung dieses spannenden Agententhrillers ist ebenfalls einer Physikstunde nicht unähnlich.

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