Review
von Michael Cholhas
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Der Aufstand alter Männer, beginnt mit dem stark mit Kajal geschminkten Steward Granger, welchen man furchtbar finden kann oder einfach nur grauenhaft. Auch in diesem Werk schleimt und ölt er sich so unecht durch die Handlung, das er selbst einen Michel Friedmann damit staunend zurück lassen könnte. Auch in diesem Werk versuchte Granger wieder erfolglos, mit einem maßlosen Mix aus Selbstverliebtheit und Posen, seiner nach unten deutenden Biokurve entgegen zu wirken.
Eine als Kloster getarnte kriminelle Organisation, trachtet einer Millionenerbin nach ihrem Leben. Nach außen mimt man den abstinenten Biobrotbäcker, tatsächlich operiert die Mischpoke von ihrer festungsähnlichen Anlage aus im Weltbeherrschungs- Geschäft.
Aus dem Hinterzimmer filmischer Subkultur, lieferte Manfred R. Köhler als Regisseur lediglich 3 Arbeiten. Jeder der Drei ist gefühlsintensives Erlebniskino. Neben dem grandiosen AGNENT 505 - TODESFALLE BEIRUT und dem besonderen DER FLUCH DES SCHWARZEN RUBIN, schuf Köhler mit den GELBEN MÖNCHEN qualitatives Eurospykino. Sinnlos, aber nicht spaßlos. Die mysteriösen gelben Kapuzeträger sieht man schon in ihrer 2. Szene, zwanglos räkelnd, auf Sonnenliegen Cocktails stürzen. Curd Jürgens, der die hier gezeigte Rolle einige Male in seiner Kariere wiederholen durfte, stielt sich von Szene zu Szene. Seinen Blicken entnimmt man eine stets dringlicher werdende Frage: Was mach ich hier eigentlich?! Damit konkurriert er mit den zu oft aufgerissenen Augen Kinskis, der stets ein sicheres Gespür dafür hatte, wann er einen guten Film machte und wann Film nur simuliert wird. Hier gibt Klaus mal wieder mehr als nötig, darf dafür aber schon nach dem ersten Drittel der Geschichte zum nächsten Set reisen. Die beste Szene des Films haben sowieso Curd Jürgens und Luis Induni. Da der hypnotische Blick Indunis gefährlich sein kann, hält ihm Curd Jürgens gewiefter Weise einen Spiegel vor. Worauf Induni vor sich selbst erschrickt. Filmgeschichte! Auch Adolfo Celi gibt ein Gastspiel. Er wird zur allgemeinen Erheiterung von einem Rudel Ratten aufs gröbste missbraucht. Aber die Metaphysik eines Köhler, hat auch noch unsere wunderschöne Karin Dor, tolle Musik von Marcello Giombini, gefesselte Mädchen, Kellergewölbe, wackelnde Studiosets und natürlich viele unauffällige gelbe Mönche mit riesigen Kalaschnikows zu bieten.
Die sinistere Atmosphäre von Weltbeherrschungsphantasien und kriminellem Handeln, wird hier noch bunter, popiger und verspielter zubereitet, als z. B. in der vergleichbaren FU MAN CHU- Serie. Die gelben Mönche sind das Zentrum des Randes gehobener Unterhaltung. michael cholhaas