Die 7 Pistolen des Mac Gregors (Sette Pistole per i MacGregor)
Italien/Spanien 1966
Regie: Franco Giraldi
Gregor kommt nicht allein
Der schottische Clan der MacGregors besitzt im Grenzgebiet zu Mexiko eine Farm und betreibt Pferdezucht und wird zur Zielscheibe eines Überfalls von mexikanischen Banditen, deren Anführer Santillana (Leo Anchoriz) ist. Da die Banditen bei der Ausspähung nur die älteren MacGregors (George Rigaud als Alastair, Francesco Tensi als Harold, Margherita Horowitz als Annie und María Noé als Mamie) gesehen haben, glauben sie, dass sie keine Gegenwehr zu befürchten haben. Da haben sie jedoch die Rechnung ohne den Wirt gemacht und müssen den Überfall mit sehr vielen Toten bezahlen und durch den Einsatz der Queen Anne, einer Kanone auf dem Wehrturm des Dachs der Farm, werden deren 7 Söhne Gregor (Robert Woods), Dick (Alberto Dell'Acqua ), Peter (Nazzareno Zamperla), Kenneth (Paolo Magalotti), Johnny (Saturnino Cerra), Mark (Julio Perez Tabernero) und David (Manolo Zarzo ), die auf den Feldern Blödsinn machten, alarmiert und können die Banditen schließlich vertreiben. Deswegen entscheiden sie sich auch, ihre Pferde zu verkaufen und 6 der Söhne, der 7., Johnny, der Prediger, muss verwundet zu Hause bleiben, sollen diese nach Las Mesas bringen, da dort ein besserer Preis zu erzielen wäre. In Las Mesas angekommen müssen sie jedoch erleben, dass dort kein Gesetz gilt und Gewalt und Willkür herrschen und Santillana der Herrscher des Ortes ist. Als sie versuchen, ihre Pferde an den Pferdehändler Crawford (Chris Huerta) zu verkaufen, wird ihnen eine lächerliche Summe angeboten, deswegen sie eine große Saloonschlägerei anzetteln, in deren Folge sie im Gefängnis landen. Nach einem einfallsreichen Ausbruch jedoch der große Schreck, die Pferde sind weg! Das lassen sich jedoch die Schotten nicht gefallen. Sie entdecken die Farm von Rosita Carson (Agata Flori), deren Vater von den Banditen ermordet wurde und nutzen diese als Versteck. Gregor hat dann die großartige Idee, die Bande von Santillana zu infiltrieren und kommt dabei erstmal seiner rechten Hand, Miguel (Fernando Sancho) in die Quere und kann dabei den Chef überzeugen, ihn in seiner Bande aufzunehmen.
Danach stellen sich einige Fragen:
Warum sind die restlichen MacGregors der Bande von Santillana immer einen Schritt voraus? Rosita und Gregor, ist da was? Warum wird ein Zug überfallen und gehen die Banditen leer aus? Gibt’s es ein finales Duell zwischen Gregor und Santillana? Müssen die älteren MacGregors nochmals eingreifen? Kommt die Queen Anne zu einem Comeback?......
Der erfolgreichste IW des Jahres 1966, zudem sehr erfolgreich auch in den USA, war eine Großproduktion von Jolly Films und der 1.Film, nachdem Sergio Leone sie verlassen hatte. Das genügend Geld vorhanden war, sieht man dem Film an, schon allein der großartig gedrehte Zugüberfall spricht Bände, bei dem übrigens Fernando Sancho beinahe von einer Brücke getroffen wurde (die Szene ist im Film enthalten, muss sehr knapp gewesen sein). Auch die ganzen Actionszenen sehen sehr professionell aus und sind großartig in Szene gesetzt. Robert Woods in der Rolle des ältesten Sohns und Anführers spielt seine Rolle sehr authentisch, trotzdem kann der Film leider nicht vollständig überzeugen. Es handelt sich um eine Aneinanderfolge von Actionszenen, es wird viel gelacht und herum gealbert, eigentlich ist klar, dass den MacGregors nichts passieren kann, es gibt schon auch einige grausame Szenen (Verbrennen eines Verräters, Auspeitschen), aber das heiter Beschwingte überwiegt. Auch der Kampf im Wasserrad ragt heraus und bleibt einem in Erinnerung. Nicht zu vergessen sind die wunderschönen Landschaftsaufnahmen von Allejandro Ulloa.
Die hymnische Musik von Ennio Morricone passt immer zu den jeweiligen Szenen, allerdings erinnert das mich öfters an Kavallerieattacken aus US-Western, die auch mit einer ähnlichen Musik unterlegt waren.
Den damaligen Zeitgeist muss der Film getroffen haben, er war ein voller Erfolg und es gab eine Fortsetzung (Eine Kugel für MacGregor, 1967).
Nachdem Explosive-Media beide MacGregor-Filme schon 2014 angekündigt hatte, habe ich mich sehr gefreut, dass diese jetzt endlich erschienenen sind. Das Bild der Blu-ray kann voll überzeugen und ist um einiges schärfer und detailreicher als der Film bei Amazon Prime.
Für IW-Fans natürlich ein Muss, über 90 Minuten gute Unterhaltung ohne Langeweile, deshalb verdiente 7 Sterne!