Review

27 Dresses erzählt die Geschichte von Jess, die geprägt von einem Kindheitsereignis all ihren Freunden und Bekannten als quasi professionelle Brautjungfer beisteht. Sie Organisiert perfekt alles was zu einer Hochzeit gehört und sorgt für einen reibungslosen Ablauf so das die Braut sich ganz ihrem wichtigsten Tag hingeben kann ohne sich an irgendwelchen Kleinigkeiten aufhalten zu müssen.
Als Jess zwischen zwei Hochzeiten pendelt fällt sie einem der Anwesenden auf und er begleitet sie im Taxi nachhause. Zufällig findet er ihren Filofax im Taxi und beim anblick von Jess straff durchorganisiertem Privatleben, das eigentlich nur darin besteht Brautjungfer zu sein, kommt ihm die Idee sie für einen Artikel zu verwenden der die kommerzialisierte Ausbeutung anprangert.
Jess, die ewige Brautjungfer, träumt eigentlich nur von ihrer eigenen Hochzeit und für die hat sie sich auch schon den perfekten Kandidaten erspäht, ihren Chef.
Doch dann erscheint ihre kleine Schwester überraschend zu Besuch und verliebt sich prompt in Jess Chef, worauf diese schweigen in den Hintergrund tritt und macht was sie am besten kann, sie unterstützt die bald folgenden Hochzeitsplanungen.

Obwohl der Film anfangs durchaus ein paar charmante Momente aufzuweisen hat, er beweist u.a. das man sehr wohl auf zwei Hochzeiten tanzen kann, fällt das ganze sehr schnell erst zur Belanglosigkeit ab und beginnt dann zu langweilen.
Zu Formelhaft sind die auftretenden Charaktere, zu vorhersehbar das ganze Geschehen. Das kommt einem vor als hätte der Autor sich mal eben die gängigsten RomCom’s angesehen und dann einfach aus jeder etwas herausgezogen und in sein Script gesteckt. Es fehlt jegliche Originalität und keine der auftretenden Figuren ist auch nur im Ansatz charmant. Alle Frauen, so scheint man hier zu vermitteln, wollen jemanden Heiraten, ganz gleich wen, und alle Männer sind nur tumbe Trottel die sich von Schönheit blenden lassen, oder verletzte Narzissten die sich in den Zynismus geflüchtet haben.
In einem Genre das von formelhafter Vorhersehbarkeit lebt, schafft es 27 Dresses so Formelhaft, so erstarrt in Konventionalität daher zu kommen, das es beinahe schon schmerzt.
Auch von der Regieseite her lässt sich keine ernsthafte Bemühung erkennen dem Stoff leben einzuhauchen, die Darsteller bewegen sich wie in einer art Trance durch das ganze und die Aufreihung der Szenen ist an Einfallslosigkeit kaum noch zu überbieten. Die wenigen spritzigen Dialoge und die kurzen Momente in denen der Film so etwas wie Charme entwickelt gehen rettungslos unter in der Monotonie des Gesamtwerks.
Nach knapp der Hälfte sehnt man sich das zu erwartende Happy-End herbei, nicht weil man mit den betroffenen mitfiebert sondern weil man ernsthaft darüber nachdenkt aufzustehen und zu gehen. Tatsächlich wäre es vernünftiger man wurde seinem Drang zu fliehen nachgeben anstatt bis zum lange auf sich warten lassenden Ende auszuharren, es ist nicht so als könnte man etwas verpassen.

27 Dresses, das ist eine Komödie ohne Witz, ein Liebesfilm ohne Herz, ein Unterhaltungswerk das einen nicht Unterhalten kann.

Details
Ähnliche Filme