Review

Es liest sich doch gleich wie eine Mischung aus „Hexenclub“, „Death Note“ und “Butterfly Effekt“, wenn Wünsche, in ein magisches Tagebuch geschrieben, plötzlich Realität werden und manche Figuren ein paar sehr skurrile Unfälle erleiden.
Was nicht direkt negativ zu werten ist, auch wenn es sich um eine TV-Produktion handelt, die keinen Hehl aus ihrer wenig spektakulären Inszenierung macht, - sie hält halbwegs bei Laune.

Auf dem Friedhof werden sie fündig: Die Freundinnen Nikky und Ursula halten nach einem Blitzeinschlag ein scheinbar leeres Buch in den Händen, das lediglich die Aufforderung beinhaltet, Wünsche zu notieren.
Da die beiden an ihrer Schule von den Cheerleadern und Snobs ohnehin ständig gemobbt werden, trägt Urs einen Wunsch ein, der prompt in Erfüllung geht und mit schwerem Beinbruch einer verhassten Zicke einhergeht.
Doch Ursula scheint wie besessen von dem Buch und Nikky weiht Freunde ein, um es ihr wegzunehmen, doch dann kommt es zum ersten Todesfall…

…und natürlich nicht zum letzten, denn vom Autounfall über Säure im Gesicht sind nach oben deutliche Steigerungen möglich.
Klar, wäre eine mitreißende Abfolge von ungünstigen Verkettungen, wie in „Final Destination“ wünschenswert gewesen, doch gerade die Unfall – und Sterbeszenen entbehren fast jeglicher Spannung, laufen vorhersehbar ab und erscheinen reichlich blutarm.
Dennoch gestaltet sich das Geschehen keineswegs öde, was nicht zuletzt am gelungenen Pacing und dem Aussparen langen Gelabers liegt.

So bleibt das Buch nicht nur in den Händen einer Person, sondern wechselt auch mal zur Gegenseite, wo man schließlich untereinander intrigiert, dann spielen noch zwei Geistliche mit, von denen wenigstens einer finstere Absichten hegt und zwischen alldem steckt Nikky, die eigentliche Hauptfigur zwischen Gut und Böse, der die etwas klischeebeladene Figur des lüsternen Stiefvaters noch zum Verhängnis werden könnte.
Obwohl, Klischees können in der Form auch unterhaltsam ausfallen, etwa, wenn die verwitwete Mom nicht mehr klar kommt oder die Außenseiter-Freaks prompt auf die Schöne herein fallen und mit Hilfe ihres Tagebuch-Eintrags gegen ihre eigentliche Freundin vorgehen.

Es ist zuweilen angenehm naiv, mit welch stereotypen Figurenzeichnungen da um sich geschmissen wird, - ob Außenseiterin Ursula, die mit Besessenheit des Buches immer mehr gothic wird oder die hilfsbereite Brillenschlange (heißt natürlich Effi), die zwar stets zur Stelle ist, aber beim Ausführen nur tollpatscht. Ja selbst der Chemielehrer (andere scheint es an der Schule nicht zu geben), erfüllt jedes Vorurteil gegenüber selbigem.
Darstellerisch lässt sich indes kaum etwas bemängeln, solide Performances im Allgemeinen, Alexz Johnson agiert als Nikky sogar leicht besser.

Zwar tritt der Teufel am Ende nicht persönlich in Erscheinung, doch ein wenig Budenzauber mit weiterem Gewitter und fliegenden Nägeln ist schon drin.
Ohnehin erfolgt gegen Finale eine merkliche Temposteigerung, die Hatz um das ominöse Buch (für das es nie eine gute Erklärung gibt, obwohl im Internet nachgeforscht wird) wird rasanter und die Zahl der Opfer steigt.
Aufgrund der zahlreichen Versatzstücke oben erwähnter Titel sicher nicht allzu originell oder gar überraschend, aber unterhaltsam genug, um anspruchslosen 90 Minuten zu genügen.
6 von 10

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