Ästhetisch ansprechend, aber etwas substanzlos.
Ein solider, ästhetisch ansprechender Horror-/ Psychothriller ist dieses US-Remake des chinesischen Originals geworden, mehr leider nicht...
Jessica Alba, als erfolgreiche, durch einen Unfall in der Kindheit erblindete Violinistin, die nach einer Netzthaut-Transplantation mehr zu sehen bekommt, als ihr lieb ist, ist nicht unbedingt eine Fehlbesetzung, hier hätte mimisch aber noch etwas mehr geboten werden können.
Die beliebige Aneinanderreihung von spukhaften Erscheinungen, Schocksekunden, mysteriösen Visionen und vermeintlich grausigen Alptraum-Sequenzen macht noch keinen funktionierenden Gruselfilm aus*, vieles erweist sich als substanzlos, da es für die weitere Handlungsentwicklung nur am Rande von Bedeutung ist.
Optisch ist der Film schön umgesetzt und gekonnt photographiert, aber die Schockeffekte sind fast immer vorhersehbar und leicht variiert anderswo schon x-mal geboten worden. Einzig eine Szene mit einem Erhängten, der in einem Fahrstuhl auf die verängstigte Hauptprotagonistin zuschwebt, hat bei mir einen gewissen Grusel erzeugt...
Das Original habe ich bislang nicht gesehen, deswegen unterlasse ich es, Vergleiche zu ziehen. Das Remake bleibt wohl sehr dicht an der Vorlage; wie so oft erweist es sich als heikel, asiatisches Kino zu adaptieren.
Letztlich sind halbgare Filme wie dieser resultierend aus dem Unwillen des amerikanischen Mainstream-Publikums, sich auf die besseren Originale einzulassen.
*Ein Missverständnis, das bei 70% der heute produzierten Grusel-/ Mystery-/ Horrorfilme vorherrscht.