Ein in doppelter Hinsicht wertvoller Film, erstens enthält er alle wertvollen Zutaten für einen fesselnden, atmosphärisch dichten, spannungsgeladenen Abend, zweitens greift er das sehr anspruchsvolle Thema "Genforschung und Ethik" auf. Besonders gut gelungen ist dabei der ausgewogene Mix aus beidem. Inszenierung und alles drum herum sind kurz gefasst ausgezeichnet.
Die Geschichte ist bedenklich, schockierend und deprimierend: Menschen werden in Zukunft anhand ihrer Genetik diskriminiert. Anti-Diskriminierungsgesetze existieren, werden aber gewohnheitsrechtlich mißachtet. Eltern können das Beste aus ihren Genen extrahieren und in ihren Kindern kombinieren. Noch schlimmer: Gegen Zuzahlung können sie ihre Kinder mit Bonusfähigkeiten "tunen". Die Menschen selektieren ihre Beziehungspartner nach deren Genetik. Die Gesellschaft erkaltet, Liebe und Sex werden auf sachlicher Ebene ausgelebt. Das Schicksal und das Engagement eines Menschen gelten nicht länger als entscheidende Erfolgkriterien. Die genetisch "minderwertigen" Menschen werden jeglicher Chance und Hoffnung auf Erfolg beraubt und vorneweg als Verlierer abgestempelt, die genetisch "höherwertigen" Menschen werden als unfehlbare Erfolgsgaranten und als Gewinner eingestuft. Eine Ordnung in der Begriffe wie Schicksal, Güte und Menschlichkeit in die Bedeutungslosigkeit verbannt wurden. Wenn wir gründlich überlegen bleibt die Frage: Sind wir alle vor lauter Forschungs- und Fortschrittsbegeisterung nicht auf dem besten Wege eine eine vergleichbare Gesellschaftsordnung zu errichten? Was wäre, wenn reiche Menschen beginnen würden, ihre Kinder genetisch zu optimieren?
Fazit: Ein durchaus verinnerlichungswertes SciFi-Thriller-Drama. (9/10)