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Jim Sturgess spielt einen hochbegabten MIT-Studenten, der von seinem Mathematikprofessor, gespielt von Kevin Spacey, ein Angebot unterbreitet bekommt. Zusammen mit ein paar anderen Studenten soll er in Casinos beim Black Jack Karten zählen und damit hohe Gewinne einstreichen. Allerdings erliegt der junge Student, der eigentlich nur genug Geld verdienen wollte, um in Harvard studieren zu können, ziemlich schnell den Reizen der Zockermetropole Las Vegas und stellt sich schließlich gegen seinen Lehrer, während ein Sicherheitsexperte, gespielt von Laurence Fishburne, allmählich auf die Kartenzähler aufmerksam wird.

"21" basiert auf einer wahren Begebenheit, wird dem Anspruch eines tiefsinnigen und nachdenklich stimmenden Zocker-Dramas jedoch nicht gerecht. Die Charakterkonstruktion ist nicht so tiefsinnig, wie sie hätte werden können, wobei die Wandlung der Hauptfigur vom ehrlichen, fleißigen MIT-Studenten zum knallharten, risikobereiten Zocker ganz gut dargestellt wird. Dafür bleiben jedoch sämtliche Nebenfiguren, sowohl die Schüler, als auch der Mathematikprofessor leider ziemlich flach. Einen tieferen Einblick in das MIT-Black-Jack-Team, das es tatsächlich gab gibt es dabei nicht und auch die Love-Story Sturgess/Bosworth wirkt aufgesetzt. Damit kommt "21" nicht an Scorseses "Casino" oder "Die Farbe des Geldes" heran, überzeugt als Unterhaltungsdrama aber dennoch.

Dass "21" ein reines Unterhaltungsdrama werden würde, überrascht sowieso nicht, da mit Robert Luketic, der zuvor unter Anderem "Natürlich Blond" und "Das Schwiegermonster" inszenierte, ein Regisseur am Werk war, der bisher ausschließlich Unterhaltungskino lieferte. Das Erzähltempo hält er glücklicherweise genau richtig, womit er gut unterhalten kann. Zudem wählt er die Zeitsprünge und Ortswechsel geschickt aus, verweilt nicht sonderlich lang bei einzelnen Situationen, womit ihm ein dramaturgisch geschickter Aufbau gelingt. Musikalisch ist der Film solide unterlegt. Was Luketic perfekt gelingt, ist die Hochglanzoptik. Die schillernde Kulisse von Las Vegas ist perfekt in Szene gesetzt, genauso, wie die bestens ausgestatteten Casinos, in denen gedreht wird und auch die Spielszenen an sich sind relativ spannend inszeniert. Alles in allem bringt Luketic einen gelungenen Spannungsbogen zustande, fesselt in den letzten Minuten durchaus und bringt das geschickt ausgeklügelte Finale überzeugend auf die Leinwand.

Jim Sturgess, der bisher lediglich mit "Across the Universe" und einer Nebenrolle in "Die Schwester der Königin" in Erscheinung treten konnte, spielt die Hauptrolle trotz seiner geringen Erfahrung relativ souverän, wobei man ihm den ängstlichen und ehrlichen Studenten besser abnimmt, als den knallharten durchtriebenen Zocker. Kevin Spacey, der sein Talent in den letzten Jahren leider kaum aufblitzen lassen konnte, bekommt hier zumindest im Ansatz die Chance geboten, dies noch einmal zu tun und überzeugt als krimineller Professor in seiner eigenen Produktion voll und ganz. Aber auch der restliche Cast, in dem vor allem Laurence Fishburne als Sicherheitsexperte und Kate Bosworth als Studentin positiv auffallen, ist gut besetzt.

Fazit:
Trotz der wahren Begebenheit auf der "21" basiert, hat der Film nicht sonderlich viel Tiefe, auch wenn die Trailer etwas anderes versprochen haben. Als Unterhaltungsdrama überzeugt der Film mit seiner Hochglanzoptik, dem starken Cast und einem ordentlichen Spannungsbogen dennoch voll und ganz.

69%

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