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In Zürich kommen 21 Polizisten bei einem Bombenattentat um, nicht nur zum Leid ihrer Mitbürger. Zwei überlebende Beamte sorgen sodann umso mehr für Recht und Ordnung, wobei die Kollegen Wichser und Spießer (ähem, so heißen die nunmal) schon über die Stränge und auf Junkies einschlagen, bis Ruhe ist. Das soll sich ändern, als die sich mit Hausbesetzern anlegen, in deren Heim drogengeschwängerte Anarchie herrscht, natürlich die Keimzelle polizeifeindlicher Attacken. Die Blutlachen werden größer und die Sprüche der Akteure greller, bis die titelgebende Blutgeilheit der Schweizer Amateurfilmer durchschlägt. Offensichtlich der Justiz ein Dorn im Auge sind die expliziten Polizistenmorde, die zwar in keiner Weise humorlos, doch eben äußerst ausgewalzt gezeigt werden, bis der "Bullenarsch" in Form des entsprechend schmackhaften Körperteils auf dem Esstisch der WG steht. Bis dahin gibt es reichlich Funsplatter, der, in einer neueren Fassung, immer wieder von den Zensurbeschlüssen des Zürcher Gerichts unterbrochen wird, vorgetragen aus dem Off, dass sich die satirischen Balken biegen. In der Tradition von "Themroc" und "Eat The Rich" filmten die Freaks um Regisseur Lö Lee einen spaßigen No-Budget-Streifen, der in keiner Homemadesammlung fehlen sollte. Was hier zählt ist die Politsatire in ihrer anarchischen Form und nicht die filmische Ausgereiftheit. Bei aller plakativen Story steckt doch mehr dahinter, nämlich eine bissige Momentaufnahme einiger Laien zu ihren Staatsorganen in Sachen Zensur und Polizeiwillkür z.B., bei der sie passenderweise gleich selbst aneckten. Ein Verbot war die lächerliche Folge, bleibt nur zu hoffen, dass sich ein Label eines anderen Landes erbarmt, um diese Perle des schlechten Geschmacks zu erhalten. Apropos schlechter Geschmack: Eine Affinität zu harten Drogen fällt hier genau so auf wie bei den Eidgenossen von "Züri Metzgete", der auch nicht unwitzig ist. Hier allerdings schert man sich noch weniger um etwaige Konvention und reiht sich in die Riege der kruden Spassstreifen mit viel Kunstblut und dem Hang zur aufmüpfigen Partytauglichkeit ein, ein bisschen wie ein No Budget "Bad Taste" aus dem Underground.

Fazit: Durchgeknallter Squatter-Splatter-Mix. Die Justiz, die sich davon ans Bein gepisst fühlt, verdient solche Filme. 7/10 Punkten

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