Der Fernsehsender Tele 5 zeigte innerhalb kurzer Zeit drei Horrorvarianten des altbekannten Märchen Hänsel & Gretel. Dieser Beitrag aus Südkorea bildete den Abschluß der Special-Woche und setzte sich von den vorangegangenen US-Versionen deutlich ab. Waren die ersten beiden Filme typische geradlinige Horrorfilme von der Stange, haben wir es hier mit einem Mysteryfilm mit Gruselelementen zu tun, eingebettet in einen Märchen-/Fantasyrahmen. Ich gebe zu, ich bin kein großer Fan von Asia-Horror. Doch gerade Südkorea schafft es immer wieder Filme auf den Markt zu bringen, die den amerikanischen Werken in nichts nachstehen - im Gegenteil. Das sieht man in vorliegendem Fall allein schon an der technischen Seite. Ein klares Bild, satte Farben und Kamerafahrten durch die Gänge des mysteriösen Hauses, dazu unerklärliche Geräusche vom Dachboden. Das Filmgeschehen schwenkt zwischen Märchenhaftem und puren Grusel hin und her. Das Grundgerüst ist Mystery mit so einigen Wendungen und einem wirklich gut gelungenen Ende. Das Werk hätte durchaus gestrafft werden können, gerade im letzten Drittel wird ein wenig auf die Bremse gedrückt. Das eben erwähnte, geglückte rührende Ende macht das jedoch wieder wett. Mit dem Märchen der Gebrüder Grimm ansich hat der Film übrigens nur wenige Parallelen.
Fazit: Ruhiger aber (fast) nie langweiliger Mysterygruseler in märchenhafter Umgebung (übrigens in heutiger Zeit) - klare Empfehlung meinerseits.