Für Verehrer der Marisa Mell ist dieser seltene Film einen Blick Wert, ansonsten kann man ihn gerne vergessen. Es gibt eindeutig zuwenig Erotik um von einem erotischen Film sprechen zu können. Die Handlung hat etwas von einem Liebesdrama, aber das bleibt auch etwas oberflächlich. Schließlich kann man ihn auch als Krimi betrachten, als solcher ist er aber völlig langweilig. Das Beste ist die Stimmung, ein herbstlich-trübes, aber leicht süßes Venedig. Die Gondeln im Wasser, eine Tote wird im Kanal versenkt, Intrigen in einer Familie, die Nymphomanin ist tot, ihr Mann (Geliebter oder Ehemann weiß ich nicht) findet in die Arme der nicht mehr jungen, aber noch immer beeindruckenden Marisa Mell. Eine längere, aber dezente Sexszene. Beleuchtungseffekte, gut gewählte Musik, routinierte Schauspieler. Alles nicht aufregend oder spannend, die Leidenschaft gedämpft. Die Andeutung der Nymphomanie des später ums Leben kommenden Mädchens ist überhaupt eher stümperhaft (Regie und Drehbuch) obwohl mir die Schauspielerin ganz gut gefällt. Nachdem der Fall geklärt ist (soll hier den Regeln entsprechend hier nicht verraten werden), kühlt sich mit der Angst auch die Leidenschaft, am Filmende wird deutlich: die Beziehung ist zu Ende, ohne Krach, einfach so. Man spürt es einfach.
Ich denke Freunde der Marisa Mell, die auch ihre späteren Filme mögen, wird die melancholische Belanglosigkeit nicht so schlecht gefallen. Sie hat in ein paar solchen italienischen Filmen mitgespielt. "La Profezia" ist nicht unähnlich, jedoch völlig überfrachtet und unglaubwürdig. Vielleicht auch "Corpi Nudi" (mit Ajita Wilson!), wie "Peccati..:" ebenfalls vom Regisseur Amasi Daminai, den ich aber nicht gesehen haben. (Damianis bekanntester Film dürfte übrigens der Film einer gewissen Ilona Staller sein: "Cicciolina amore mio", gemeinsam mit Bruno Mattei... Sachen gibt´s!)