Review

Als zu Beginn der Vorspann lief vernahm ich ein lautes Stöhnen, dass eindeutig von einer Frau die gerade in einen Geschlechtsakt verwickelt ist stammte, und ich dachte ich wäre im falschen Film. Eigentlich wollte ich ja einen spannenden Psychothriller mit Michael Madsen sehen, doch das hörte sich eher nach Softporno oder ähnlichem an. Sobald der eigentliche Film losgeht ist dann auch endlich zu erkennen woher das Stöhnen kam. Es stammt von einem Sextelefon. Dieses kommt im Film noch öfter vor, mir ist nur nicht ganz klar wieso, denn es ist für die Handlung des Films nicht von Belangen und somit eigentlich überflüssig. "Dead Connection" ist ja auch kein Erotikthriller, was das Sextelefon also soll weiß ich nicht.

Mit seinen 90 Minuten ist der Film zwar nicht überlang, doch gerade die zweite Hälfte zieht sich ganz schön und es kam mir vor als würde der Film mehr als 2 Stunden dauern. Über weite Strecken ist der Film ziemlich zäh und Spannung kommt nur ganz zum Schluss auf. Das liegt auch daran das sich "Dead Connection" oftmals zu sehr auf Detective Matt Dickson und seine neue Freundin konzentriert. Sie haben sich gerade erst kennen gelernt und gehen zusammen essen usw. Ihre Beziehung steht zu oft im Vordergrund und man vernachlässigte die Spannung. "Dead Connection" ist auch weniger Psychothriller sondern eher so eine Art Copthriller.

Der Film ist nicht immer ganz logisch. Schon direkt zu Beginn gibt es eine Szene in der Spitzel Matt Dickson gerade damit beschäftigt ist eine Übergabe mit ein paar Gangstern abzuwickeln. Da taucht ganz plötzlich eine alte Freundin auf und schnauzt ihn an warum er sie nicht angerufen hätte und das er ein Schwein sei weil er Bulle ist. Irgendwie ist es doch seltsam das sie ausgerechnet in dem Moment auftaucht als Dickson in einer Seitenstaße mit einer Übergabe beschäftigt ist und seine Freundin erwähnt das er ein Cop ist, obwohl sie genau weiß das er als Spitzel unterwegs ist und außerdem ziemlich gut zu erkennen ist das gerade eine Übergabe stattfindet. Somit hat sie ganz toll Dicksons Tarnung auffliegen lassen und natürlich kommt es anschließend zur Schießerei zwischen den Verbrechern und Dickson.

Der coole Michael Madsen mimt Cop Dickson und macht seine Sache auch ganz ordentlich, das Problem ist nur das die Rolle des Guten nicht ganz zu ihm passt. Zumeist spielt er Bösewichter und macht das auch ziemlich gut. Man nehme nur Tarantinos "Reservoir Dogs", in dem er einem Polizisten das Ohr abschnitt und anschließend, cool wie er nun mal ist, fragte "Kannst du mich hören?" - großartige Szene in einem tollen Film. Tarantino + Madsen machen es möglich. Bei "Dead Connection" ist Madsen als Großstadtcop unterwegs und macht seine Sache auch nicht schlecht, nur leider ist eine solche Rolle für einen Michael Madsen nicht besonders gut geeignet.

Die musikalische Untermalung hat mir gefallen. Der Jazz passt gut zum Film. Außerdem gibt es noch Punkte für Michael Madsen, macht insgesamt also 4 /10 für diesen zähen Copthriller. Regisseur Nigel Dick hat zumeist Musikvideos, unter anderem für Nickelback und Celine Dion, gedreht und bei sowas sollte er auch bleiben, Thriller sind nämlich nicht sein Fachgebiet.

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