Review

Cirio H. Santiago schlägt wieder zu und erstaunlicherweise ist es diesmal weder ein Vietnam- noch ein Endzeitfilm. Doch halt! Ohne Endzeit geht es dann doch nicht. Zumindest die ersten 10 Minuten sehen wir mal wieder die bekannte Location in der Wüste. Dort ist nämlich ein Mann auf der Suche nach einem magischen Speer(der schon bei der Kreuzigung von Jesus eingesetzt wurde), der die Möglichkeit bietet durch seine Macht in die Vergangenheit zu Reisen um dann die nukleare Zerstörung zu verhindern. Doch ein Haufen Gegner in wilden Klamotten will es natürlich verhindern…

Für mich völlig überraschend war der Auftritt von Richard Norton(„Deathfight“, „Sword Of Bushido“) in den ersten 10 Minuten als Kämpfer für das Gute. Wusste bis dato gar nicht dass einer meiner größten B-Helden der Jugend in diesem Film mitspielte. Sowieso kannte ich bis letzte Woche den Film gar nicht, was daran liegt das er meiner Meinung nach nie in Deutschland veröffentlicht wurde. Somit war schon mal ein positiver Beginn geschaffen. Zwar gibt Norton den Löffel ab, alsbald er in der Vergangenheit eingetroffen ist, aber die kurzen Actionszenen haben seine typische Dynamik. Natürlich bleibt alles auf dem üblichen Santiago Stil. Das heißt es wird viel geschossen und gekämpft, aber alles auf ein recht solides Niveau ohne spektakulär zu werden.

Dafür ist die Story mal wieder absolut hanebüchen. Es wird etliches in die Geschichte geworfen was gerade einfiel. Da spielt es nach der kurzen Endzeitsequenz in L.A. (wer es glaubt!) um dann nach Hong Kong zu wechseln (ohne besondern Grund, dafür wird es genutzt noch etwas Martial Arts unterzubringen) um dann auf den Philippinen zu landen. Das junge Paar was den Speer in die Hände bekommt, wird nämlich sofort von unbekannten gejagt und treffen bei ihren Abenteuer auf Pygmäen (hatte ich solche nicht gerade in „Warriors Of The Apokalypse“?), Rebellen, Gangster und natürlich auf eine Armee Nazis die mal wieder die Welt säubern wollen(inklusive Hakenkreuze und Bildern von Adolf an der Wand). Was der Speer eigentlich kann und warum das Unheil letztendlich abgewendet wird weil die Frau den Speer in die Luft hält, wird erst gar nicht erklärt. Wozu auch. Dafür besticht der Film durch seinen trashigen und dadurch unterhaltsamen Charme. Action gibt es reichlich, ob als Schlägerei oder meistens Ballerei, dämliche Dialoge und unsinnige Szenen. Dabei ist das ganze durch das schmale Budget sehr moderat und standardisiert gehalten. Santiago bleibt seinen Motto treu und bietet lieber haufenweise Action anstatt weniger und spektakulärer.

Robert Patrick („T2“, „Zero Tolerance“) spielt hier die männliche Hauptrolle und tobt sich im letzten richtigen Trashfilm richtig aus. Der Mann hat seine Karriere ja bei Cirio H. Santiago begonnen („Eye Of The Eagle“), kämpfte sich durch den Dschungel oder den Steinbruch, bevor er dann 2 Jahre später mit „Terminator 2“ einen größeren Publikum bekannt wurde und neben etlichen besseren B-Filmen auch immer wieder in A-Filmen am Start ist. Hier betreibt er manchmal Overacting, ist anfangs eher arrogant und unsympathisch, bekommt ständig aufs Maul, um dann am Ende ein großer Held zu sein. Was für eine Rolle! Für die kurze Hong Kong Storyline wurden dann noch Bruce Li („Söldnerkommando 2“) und Hwang Jang Lee („Ninja Kommando“) vor die Kamera geholt um zu kämpfen. Keiner bringt etwas für die Story, aber egal…

Fazit:
Eigentlich nur für Cirio H.Santiago Fans (gibt es so was außer mir?) anschaubar. Technisch auf dem typischen 80er billig Niveau, kann der Film wegen der vielen Action und der blödsinnigen Story unterhalten. Anspruch darf man dabei aber nicht haben. Doch wenigstens gibt es mit Robert Patrick und Richard Norton zwei anständige „Stars“, die ich immer gerne in solchen Filmen sehe.

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