Eine unentdeckte Perle des Actionkinos - zumindest was die deutschen Zuschauer betrifft, denn eine deutsche Fassung sucht man bisher vergebens - dabei hat der Film durchaus einiges zu bieten.
Ein Mix aus verschiedenen erfolgreichen Actionfilmen der 80er Jahre zum Beispiel, wobei hier skrupellos geklaut... ähm.. kopiert wird, das aber zumindest nicht schlecht und meist einen Tick brutaler als im Original.
So fängt der Film mit einer Endzeitverfolgunssequenz an, die man sich auch in den Mad Max Filmen gut vorstellen könnte. Der Zuschauer wähnt sich also in einer postnuklearen Welt (passend zum Enstehungsdatum des Films). Da wird denn der bisherige Protagonist durch einen Zeitsprung (nicht fragen einfach akzeptieren!) in unsere Gegenwart (die Gegenwart von 1986) katapultiert. Hier trifft der sterbende Held ein junges Pärchen, denen er die Klinge des Speers, mit dem Jesus am Kreuz durchstoßen wurde, gibt [das klingt nicht nur arg konstruiert, das ist es auch, aber es ist auch ein Artefakt, das Indiana Jones bisher noch nicht gefunden hat]. Damit geraten die eigentlichen Helden des Films in den Strudel der Ereignisse. Linda Carol (wer ist das?) mimt gar nicht so schlecht die Figur der Michelle, die am Ende nicht nur Kreischen, sondern auch gut zulangen darf (so killt sie so manchen Bösewicht mit einer Armbrust und am Ende muss statt ihrer eine Amazone in einen Pool mit gefrässigen Alligatoren). Bemerkenswert auch Robert Patrick, der männliche Protagonist, nicht nur dass wir ihn hier vor seiner Rolle als T-1000 (aus Terminator 2) kennen lernen, ihm gelingt es immer wieder eine Mischung aus Michael Biehn und Charlie Sheen zu verkörpern, so dass man deren Fehlen in diesem Film auch nicht vermisst. Er verkörpert hier oft den Antihelden, der immer wieder die Hilfe anderer benötigt, zum Beispiel in Form eines Taxifahrers der von Bruce Li (nicht zu verwechseln mit Bruce Lee, trotzdem ebenso gut) verkörpert wird.
Da ich schon ein Beispiel für das arge Klauen, pardon Kopieren, erfolgreicher Filme genannt habe, möchte ich noch zwei offensichtliche Szenen nennen:
Zum einen wäre da die Szene aus "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten", wenn Michael Douglas und Kathleen Turner über einen langen Zeitraum einen Hang hinabgleiten - dies findet sich hier nahezu 1:1, wobei Robert Patrick seine weibliche Begleiterin am Ende in einer weniger peinlichen Lage empfängt.
Auch die "Indiana Jones - Filme" dürfen an vielen Stellen als Vorlage für den Plot herhalten. Am deutlichsten, wenn es zum Kampf auf einer Hängebrücke kommt - bis auf die Handgranate hätte die Action auch von Harrison Ford kommen können.
Trotz dieser eher kritischen Anmerkungen ist dies ein doch sehenswerter Film, denn er befolgt eine Tugend - lasse dem Zuschauer keine Möglichkeit zum Atem holen! Und so folgt hier eine Actionsequenz der nächsten. Der "Bodycount" ist recht hoch und die Geschichte selber eher hahnebüchen - das gilt insbesondere für den Schluss. Hier sind den Drehbuchautoren wohl die Ideen ausgegangen oder waren sie so von ihrer Hybris eingenommen, dass sie an eine Fortsetzung dachten.
Kurzum - ein Jammer, dass es keine deutsche Fassung gibt, der interessierte Action-C-Movie-Fan sollte sich diesen Film unbedinght besorgen (günstig gibt es ihn in den Mill Creek Boxen in den USA).