Nach dem schwachen Sequel "Vampires - The Turning" ist Marty Weiss zweite Regiearbeit "Jasper Park" eine deutliche Steigerung. Mit Mark Rolston (Aliens - Die Rückkehr, Saw VI), Ryan Merriman (The Ring 2, Final Destination 3), Haylie Duff (Hope, Material Girls) und Danny Nucci (World Trade Center, Titanic) konnte er einige bekannte Mimen für seinen B-Horror gewinnen, weshalb "Jasper Park" auch auf darstellerischer Ebene überzeugen kann.
Mit seinen Angestellten macht der Videospiel-Produzent John Dash (Craig Zimmerman) einen Wochenendausflug in den Jasper Park. Dort wird die Gruppe in zwei Teams aufgeteilt und man tritt im Paintball gegeneinander an. Doch in dem Naturschutzgebiet haben sich auch einige religiöse Fanatiker eingefunden, welche besonders scharf auf Frauen sind, um ihre Familie kontinuirlich zu vergrößern. Was als Spass begann, endet schnell toternst, denn die Paintballer finden sich bald in Gefangenschaft wieder, zudem sadistischen Folterungen ausgesetzt. Doch Adam (Ryan Merriman) kann entkommen, einige seiner Kammeraden befreien und den Spieß rumdrehen.
Auf etwas Neues braucht man sich gar nicht freuen, denn Marty Weiss fährt hier mit allen Klischees auf, die er über Rednecks finden konnte. Die sind religiöse Fanatiker, wollen sich natürlich fortpflanzen, ihr Oberhaupt gibt sich als Ranger aus, ein paar missgebildete sind auch zugegen und natürlich empfindet man es als Freude die Eindringlinge zu quälen. So beginnt "Jasper Park" recht vielversprechend, in dem man mitkriegt, wie ein junges Pärchen in der Hände der Hinterwäldler gerät. Erst dann tritt unsere achtköpfige Truppe, inklusive Dash auf. Der Ausflug in die Wälder erinnert ein wenig an "Severance", denn auch hier soll die Teamfähigkeit gesteigert werden. Die Charaktere gibt es im Schnelldurchlauf und die potentiellen Überlebenden sind schnell gefunden. Auf ein paar Mitglieder wird so gut wie gar nicht eingegangen und sie dienen wirklich nur als Opfer für die Rednecks. Doch der Zuschauer hat mit Adam und Lee seine Sympathieträger gefunden und wird somit zum Mitfiebern eingeladen. Manchmal übertreibt es Weiss ein wenig mit den Stilmitteln, gerade die zusammengeschnipselte Titelmelodie schmerzt in den Augen. Doch der Score untermalt passend, wobei den Metalsong zu Beginn ruhig hätte ersetzen können.
Den Klischees entsprechend geht es erst in der zweiten Halbzeit richtig rund. Nur Adam hat so eine Ahnung, dass sie in den Wäldern nicht allein sind, doch Niemand schenkt ihm Glauben. So gibt es vorher noch einige Zankereien und unnötige Dialoge, bevor die Hinterwäldler zuschlagen. Plötzlich gibt es den ersten Toten und alle finden sich in einem unterirdischen Bunker wieder. Die Frauen werden vom monströsen Sohn des weiblichen Oberhauptes geschwängert und die Männer hält man in Käfigen, um sie nach und nach zu Tode zu foltern. Doch Weiss hält sich mit Brutalitäten erstaunlich bedeckt. Die Opfer werden ein wenig verprügelt, auch mit einem Hammer, aber die Schläge selbst sind nie zu sehen. So gibt es noch einige blutige Einschüsse, mal einen Pfeil im Hals und einen Aufgespießten in einer Falle. Doch auch ohne den erhöhten Blutzoll verfehlt "Jasper Park" seine Wirkung nicht. Den übrigen Mitgliedern der Gruppe gelingt nämlich die Flucht und es kommt zu einem actionreichen Überlebenskampf in den Wäldern. Natürlich hat am Schluss wieder etwas überlebt, doch einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt "Jasper Park" nicht.
So bleibt ein durchweg solider Genrebeitrag, mit ordentlichen Darstellern. Richtige Spannungsspitzen lässt "Jasper Park" vermissen, auch die klischeeträchtige Story gab es schon oft. Trotzdem kann man hiermit nicht viel flasch machen.