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Was Christopher Smith mit "Severence" schaffte, gelingt Paul Andrew Williams nur bedingt. "The Cottage" ist ein Mix aus britischem Humor und Backwoodslasher. Williams hat seinen Film praktisch gehälftelt, in der ersten Halbzeit regiert der Humor, doch pünktlich zur zweiten Hälfte verwandelt sich dieser B-Horror in ein blutiges Massaker. Doch es ist leider nur bedingt gelungen, das wichtige Element Spannung fehlt fast komplett. Auch wirken die Hintergründe nicht immer gruselig und gerade die Story um den deformierten Farmer erfüllt alle Klischees des Genres. Zurücklehnen und gut unterhalten lassen, um Durststrecken kommt Williams nämlich herum.
David (Andy Serkis) und Peter (Reece Shearsmith) haben Tracey (Jennifer Ellison), die Tochter des Gangsters Arnie entführt. Sie verstecken sich in einem verlassenen Haus mitten in den Wäldern. Doch Tracey macht den Brüdern das Leben zur Hölle. Die ganze Entführung gerät immer mehr zum Disaster und Arnie hat seine Killer schon losgeschickt. Schließlich kann Tracey fliehen und nimmt den armen Peter als Geisel. Sie landen auf einer alten Farm, unwissend dass der Farmer ein brutaler Killer ist. Auch David und Traceys Bruder Andrew (Steven O´Donnell) landen bald auf der Farm. Ein blutiger Kampf ums Überleben hat begonnen.

Man nennt es "Murphys Law" und genau dies passiert David und Peter. Es geht alles schief, was nur schief gehen kann. Tracey sieht zwar unschuldig aus, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Schnell hat sie Peter die Nase gebrochen und quasselt ununterbrochen. Keiner ausser David hat hier die Kontrolle. Ganz besonders Andrew, Traceys Bruder, vermasselt den einfachen Plan komplett. Die erste Hälfte wird von bissigen Dialogen regiert. Viel Wortwitz, britischer Humor und Schauspieler die sichtlich ihren Spass daran hatten. Ein wenig muss man sich an Reece Shearsmith überdrehtes Schauspiel gewöhnen, aber gerade der kernige Andy Serkis macht seine Sache wirklich toll. Genauso Jennifer Ellison, welche die bösartige Tracey mimt.
Das muntere Treiben unterhält wirklich gut, obwohl eigentlich kaum etwas passiert. Später tauchen noch zwei von Arnies Killer auf, die zuerst Bekanntschaft mit dem Farmer machen, dies bekommt man allerdings nicht zu Gesicht. Was "The Cottage" leider vermissen lässt ist Spannung. Zwar ist ein verlassenes Landhaus immer eine gute Kulisse für einen Horrorfilm, doch bedrohlich wollen die Sets nicht wirken.
In Hälfte zwei geht dann ein wahres Gemetzel los. Der deformierte Farmer rückt seinen Opfern mit einer Axt, Spitzhacke, oder sonstigen Mordutensilien zu Leibe. Da wird eine Schaufel durch den Kopf gerammt, ein halber Fuss abgetrennt, oder eine Spitzhacke durch den Körper geschlagen. Die wenigen Morde fallen dann sehr graphisch aus. Die Geschichte um den Farmer hat uns Williams in wenigen Sekunden verklickert. Die blutige Hetzjagd über die Farm, endet erfreulicherweise nicht mit einem Happy End.

Keine Frage, "The Cottage" macht wirklich Spass und hat einige Lacher auf seiner Seite. Dafür sorgen auch die guten Darsteller. Das Tempo ist angenehm hoch, aber Spannung ist Mangelware. Zusätzlich hat Williams seine Kulisse nicht richtig im Griff, die kaum unheimlich wirkt. Trotz Schwächen ist für Unterhaltung bestens gesorgt. Die Mixtur Horror und Komödie gelingt eben nicht Jedem vollständig.

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