Zusatzinfos

von Ashley Axt

Hintergrundinformationen zum Film

Der Dokumentarfilm enthüllt die wahre und tragische Geschichte des rätselhaften Priesters und Gründers des People Temples Jim Jones. Sein Versprechen von einer Welt, in der wirtschaftliche Gerechtigkeit und Rassengleichheit herrschen sollten, führte am Ende zum größten Massenselbstmord in der Geschichte.

"Ich stelle das göttliche Prinzip dar, die absolute Gleichheit, eine

Gesellschaft, in der alle Menschen ihren Besitz teilen, in der es kein

Arm und Reich und keine Rassen gibt. Überall, wo Menschen nach

Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit streben, dort bin ich", so der

Gründer des Peoples Temple, Jim Jones.

Der

Dokumentarfilm erzählt die Geschichte jener Menschen, die dem Peoples

Temple beitraten, ihrem Führer Jones von Indiana nach Kalifornien und

schließlich im November 1978 in Guyana auch in den Tod folgten. Er

folgt den Erinnerungen früherer Peoples-Temple-Mitglieder, darunter

auch einigen, die in den letzten wirren Tagen im südamerikanischen

Dschungel nur knapp dem Tod entkamen.

Was brachte Tausende Menschen

dazu, dem Peoples Temple beizutreten? Viele wollten die Welt verändern

und sahen die Kirche als das richtige Instrument dazu. Jones versprach

den angehenden Mitgliedern Arbeit, ein Zuhause und einen gemeinsamen

Lebenszweck, nämlich das Streben nach einer gerechten Welt. "Ich ließ

zu, dass Jones das Denken für mich übernahm, da ich glaubte, er hätte

den besseren Plan", erzählt das ehemalige Mitglied Hue Fortson, dessen

Frau und Sohn unter den über 900 Toten waren, die in Guyana den mit

Zyankali vermischten Fruchtpunsch getrunken hatten. "Ich ergab mich ihm

völlig. Wie viele andere auch." Auf einem Tonband, das am Ort der

Katastrophe gefunden wurde, verkündet Jones: "Wir begingen einen Akt

des revolutionären Selbstmordes und protestieren so gegen die Zustände

in einer unmenschlichen Welt."

Aber war es Selbstmord oder Mord?

"Man kann unmöglich sagen, was an diesem Tag genau geschah", sagt

Filmemacher Stanley Nelson. "Aber es ist eindeutig, dass die Kinder -

ungefähr 250 Personen unter 18 Jahren - ermordet wurden." Stanley

Clayton, einer der wenigen, die lebend davonkamen, sagt klar seine

Meinung: "Dieser Mann brachte uns um."

Neben einigen wenigen Zeugen des Massenselbstmordes in Guyana kommen

auch Angehörige der Verstorbenen zu Wort. Zudem sind ehrliche, offene

Gespräche mit Jones' Sohn, Jim Jones jr., zu sehen. "Wir wollten die

Geschichte mit den Stimmen derer erzählen, die sie erlebt haben",

erklärt Filmemacher Stanley Nelson. Bisher unveröffentlichtes

Filmmaterial aus dem Inneren des Peoples Temple erlaubt einen seltenen

Einblick in Jones' leidenschaftliche Predigten und seine Gottesdienste

zur emotionalen Heilung.

Der

Dokumentarfilm aus der Reihe "American Experience" wurde von der Presse

einerseits als "surreal und herzzerreißend" bejubelt , andererseits

aber auch als "erschreckend" beschrieben . Im Jahr 2006 wurde er in die

offizielle Auswahl mehrerer Filmfestivals aufgenommen, unter anderem

beim Tribeca Film Festival in New York, beim Dokumentarfilmfestival

Silverdocs in Silver Springs nahe Washington D.C., in Los Angeles und

San Francisco. Als bester Dokumentarfilm erhielt "Jonestown: The Life

and Death of Peoples Temple" den Black Reel Award 2007. Außerdem war er

2007 für den Emmy-Award in der Kategorie Exceptional Merit in

Nonfiction Filmmaking nominiert und erhielt 2006 eine lobende Erwähnung

der Internationalen Jury beim DOK-Festival Leipzig.

Quelle:ARTE

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