"No Smoking": Ein mutiger Sprung ins Surreale mit Stolpersteinen
Anurag Kashyaps "No Smoking" ist zweifellos ein einzigartiges und mutiges Stück indischen Kinos, das sich weit von den gängigen Bollywood-Erwartungen entfernt. Der Film vermischt surrealistische Elemente, düsteren Humor und psychologischen Horror, um die innere Reise seines Protagonisten K (John Abraham) darzustellen. Kashyap lehnt sich dabei stark an den Stil von Regisseuren wie David Lynch an, was "No Smoking" zu einer verwirrenden, aber faszinierenden Erfahrung macht.
John Abraham beeindruckt in seiner Darstellung eines zutiefst selbstzerstörerischen Mannes, der in einem Kampf gegen seine eigene Sucht und seine Egozentrik gefangen ist. Paresh Rawal als Baba Bengali gibt dem Film eine unheimliche Präsenz, und seine Figur verstärkt die surreale Atmosphäre des Films.
Visuell ist "No Smoking" atemberaubend. Die inszenierte Labyrinthwelt und die absurde Symbolik lassen Raum für Interpretationen und tragen zum Mysterium des Films bei. Die Musik von Vishal Bhardwaj unterstützt diese Atmosphäre hervorragend, besonders der Track "Phook De", der sowohl energetisch als auch düster wirkt.
Trotz all dieser künstlerischen Stärken hat der Film auch Schwächen. Die Erzählung ist oft verworren, was den Zuschauer frustrieren kann. Kashyap wagt sich auf kompliziertes Terrain, ohne immer klare Hinweise oder Erklärungen zu geben, was einige als übermäßig prätentiös empfinden könnten. Auch die Verknüpfung der surrealen Elemente mit der Handlung ist nicht immer nahtlos, was es schwer macht, emotional in die Geschichte zu investieren.
Insgesamt ist "No Smoking" ein kühner, experimenteller Film, der nicht für jedermann geeignet ist. Für jene, die sich auf komplexe, metaphorische und kunstvolle Filme einlassen können, bietet er jedoch eine lohnende und ungewöhnliche Erfahrung.