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Immer noch der wohl mit Abstand beste Film nach einem Grisham-Roman: Die Firma

Die Firma ("The Firm") war 1993 der erste Kinofilm nach einem John Grisham Roman. Sydney Pollack (leider kürzlich verstorben) schuf mit seiner Leinwandadaption ein viel beachtetes, doch leider immer noch unterschätztes Meisterwerk an Inszenierung, Schauspielerensembleleistung, Erzähltempo und Stimmung.
Leider viel zu oft werden Romanverfilmungen genauestens mit den Buchvorlagen verglichen. Dabei ist es einfach nicht möglich Bücher 1:1 umzusetzen ohne den Zuschauer zu langweilen. Die unterschiedlichen Medien verlangen unterschiedliche Erzählweisen (Streichungen zugunsten des Erzähltempos beispielsweise). Die Wahl eines, wie in diesem Falle, Alternativen Endes macht gerade hier auch Sinn. Filme funktionieren wie gesagt anders, und wer das Buch eben schon gelesen hat, sollte doch eher angenehm übberrascht sein, wie das Ende nun im Film gelöst wurde. Ausserdem wollten die Filmemacher wohl absichtlich eine andere Aussage treffen, einen bessere Identifikationsfigur schaffen, und (nicht zuletzt) die Spannung für JEDEN bis zum Schluss aufrechterhalten. So sollte man die Verfilmung als eigenständiges Werk betrachten können.
Denn dieser Film hat wirklich so viele tolle (Neben)Figuren, raffinierte Plotwendungen und geniale Kniffe , dass es ein Vergnügen ist ihn anzuschauen. Dabei ist die Firma extrem komplex, hintersinnig und anspruchsvoll gemacht und auch der Humor bleibt hier keinesfalls auf der Strecke. Die musikalische "Ein Mann am Piano" Untermalung von Dave Grusin (Mulholland Falls, Fegefeuer der Eitelkeiten) passt perfekt und pusht den Film nocheinmal. Die Besetzung ist mit Tom Cruise, Gene Hackman, Ed Harris, Jeanne Tripplehorne, Holly Hunter, David Strathairn, Gary Busey, Paul Sorvino und Tobin Bell einfach fantastisch. Die Überlänge merkt man ihm dann auch nicht an.

8,5/10 Punkten

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