Review

So, weiter im Programm und in der Kategorie "The best Bad Movies of the 80's" ...
Heute: "Ninja Jäger" mit Oberninja Richard Harrison.
... ich nehm's mal gleich vorweg: Im ganzen Film kommt kein einziger Ninja vor und es geht auch in keinster Weise um Ninjas. Aber ihr wisst ja, ein "Ninja" im Titel war damals eben ein Verkaufgarant ...

Gut, hier also die völlig ninja-freie Story:
Mark (Richard Harrison), ein Vietnam-Veteran, muss mitansehen, wie seine Tochter von Rowdies erschossen wird. Er selbst wird ebenfalls verwundet, überlebt aber.
Wer jetzt einen Charles Bronon-mäßigen Rachefeldzug erwartet, irrt zwar nicht ganz, aber wartet mal ab: Natürlich sinnt Mark auf Rache und radiert die Gaunerbande einen nach dem anderen aus. Nach bereits 10 Minuten ist sogar der Boss der Truppe hinüber ... Wow, das ging ja schnell ... tja, aber was jetzt? .... Fortan agiert Mark als selbsternannter Racheengel für die Gerechtigkeit mit einer gehörigen Ladung Selbstjustiz in seinem Revolver. Bald wird jedoch ein Syndikat, welches den unbezwingbaren Killer Instinct in Mark erahnt, auf ihn aufmerksam und zwingt ihn dazu für sie Auftragsmorde zu begehen. Klar, dass Mark das Spiel aber nicht lange mitspielt und schon bald anfängt den Spieß umzudrehen ...

So, positiv anzumerken ist gleich, dass die Story um einiges simpler und verständlicher ausfällt als in anderen Richard Harrison-Filmen, in welchen meist nur völlig zusammenhanglose Ninja- und Kung Fu-Szenen aneinandergereiht werden.
Nichts desto trotz handelt es sich hierbei aber dennoch um einen B-Action-Klopper der besonders billigen und anspruchslosen Art:
Darsteller und Sets sind alle Kacke, Effekte (es gibt ein paar Explosionen und es wird mal wieder tüchtig mit roter Farbe geschossen ...) hau'n auch nicht vom Hocker, die Action verläuft nach plumpestem Schema F (ein Gangster schießt auf Mark, Mark wird nicht getroffen, Mark schießt zurück, Gangster tot ... und das in 'ner Endlosschleife ...) ...
Allerdings kommt Richard Harrisons One-Man-Action schon ziemlich cool rüber. Gut, gegen Mitte wird das ständige Rumgeballere (Kung Fu gibt's hier gar nicht!) natürlich doch recht langweilig. Das insgesamt wunderbar sleazige 80er-Jahre-Flair, die trashige Machart und vor allem die vielen Logiklücken sorgen aber doch irgendwie für Stimmung:
Warum braucht die Polizei so lange bis sie auf Marks Spur kommt, da dieser ja nicht mal die Leichen vor seiner Türschwelle wegräumt?
Wieso vermutet der Boss des Syndikats, dass Mark denkt, alle Verbrecher wären Ninjas?
Warum wird den ganzen Film über so viel Bier getrunken? Mark trinkt Bier, die Gangster sitzen im Park und trinken Bier, während einer Vergewaltigung wird Bier getrunken, ein Mädchen, das als Geisel festgehalten wird, wird mit Bier bespritzt ...leider bleibt der Sponsor anonym, ich hätte jetzt nämlich auch gern so ein "Ninja Jäger"-Bier ...

Ihr seht also: der Streifen bietet viel Unsinnigkeiten, viel unnötige Gewalt, einen coolen Racheengel auf dem Selbstjustiz-Trip, kaum Sinn und Verstand, kaum mitreißende Action und Spannung, keine Ninjas, dafür aber einen hohen Trashfaktor.

Negativ zu beanstanden wäre noch, dass der Film mitten im Showdown abbricht und ein Sprecher erklärt: "Mark Collins hat sich danach der Polizei gestellt. Er wurde verurteilt. Lebenslänglich." ... naja, irgendwie witzig ist das natürlich schon, aber ... naja.

Gut, mein Fazit:
Auf sympathische Weise schlechter 80er-Jahre-Actioner.
Billig, einfältig, blöd, ... aber Richard Harrison mit Schnauzer, Polohemd und Kalaschnikow ist halt einfach cool ...

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