Hätte mir vor ein paar Jahren jemand die Zukunft prophezeien wollen und behauptet, dass jemals ein Film rauskommt, in dem Robert "Freddy Krueger" Englund und Dreilochstute Jenna Jameson gemeinsam in einem Spielfilm mitspielen, dann hätte ich denjenigen sofort einweisen lassen. Nun ja, heute müsste ich mich dann wohl mit einer Klage der Krankenkasse rumschlagen, denn im Jahr 2008 sollte dann wirklich so ein Projekt erscheinen, dass passenderweise auf den Namen "Zombie Strippers" hört.
Amerika in nicht allzu ferner Zukunft: In geheimen Forschungslabors werden Experimente mit gefährlich Stoffen durchgeführt, um Supersoldaten zu erschaffen. Als eines dieser Experimente schief geht, soll eine Spezialeinheit diese Sache wieder ausbügeln und zu Zombies mutierte Soldaten vernichten. Bei dem Auftrag wird einer von ihnen gebissen und mit der Gewissheit, dass auch sein letztes Stündlein geschlagen hat, flüchtet er in den nahegelegenen Stripclub. Dort beißt er Tänzerin Kat (Jenna Jameson), die daraufhin auch zum Zombie mutiert und als netter Nebeneffekt das Publikum in diesem verwesten Style komplett abrockt.. Der einzige, der von dieser Sache Wind bekommt, ist der gierige Clubbesitzer Ian (Robert Englund). Ian sieht den Rubel rollen und auf den ein oder anderen gefressenen Gast im Keller kommt es ihm nicht darauf an. Aber auch die Spezialeinheit ist auf der Suche nach ihrem verschollenen Freund und kommen dem Club näher...
Schon in den Anfangsminuten liegt der typische Troma-Trash-Geruch in der Luft, neben (zugegeben) lustigen George Bush-Bashing kommt die Spezialeinheit angerauscht, die sichtlich aus talentfreien Flitzpiepen besteht und die Zombie-Massen mit billig gemachten Effekten und noch schlechteren Onelinern niedermetzelt. Dies ist der Zeitpunkt, in dem mir mein Unterbewusstsein klar machen will, dass es ein Fehler war, heute nicht doch noch den leeren Kasten Bier wegzubringen und für Nachschub zu sorgen, denn es könnte durchaus ein süffiger, lustiger Abend werden.
Danach folgt jedoch der Stripclub-Abschnitt in einer absolut billig zusammengeschusterten Location. Ich dachte, die Luftpumpen von Schauspielern, die die Spezialeinheit darstellt, kann man nicht mehr unterbieten, doch die (nennen wir sie) Statisten, die im Publikum sitzen, schaffen diese Sache locker. Immerhin gibt es als Trostpflaster für´s Auge ganz annehmbare Tänzerinnen, die sich die Seele aus dem Leib tanzen und die Tatsache, dass Jameson auch bei "Zombie Strippers" keine Probleme hat, komplett blank zu ziehen. Doch wenn ich nach dieser Sache bewerten würde, hätte ich mir auch einen Porno ausleihen können und den mit Niveau-Creme eingeriebenen Belzebub wundrubbeln.
Von da an tritt der Film peinlichst auf der Stelle und es gibt abwechselnd Titten, Ärsche, Möse, Blut und Gedärme am laufenden Band - allerdings komplett sinnfrei. Die anderen Tänzerinnen bemerken, wie Kat das Geld nur so zugesteckt bekommt für ihre Darbietung und lassen sich auch freiwillig beißen. Das im Saal sitzende Publikum scheint so zugekifft zu sein und bekommt nichts mit. Das ist nicht nur schlimm, das tut richtig weh.
Marginal blitzen mal wirklich gelungene Gags durch. Doch die handvoll Kalauer rechtfertigen nicht den restlichen Scheiß, den ich (nüchtern) bis zum Ende ertragen muss.
Es gibt Trash- oder auch Amateur-Werke, die mich zum Lachen bringen oder zumindest einigermaßen unterhalten können. "Zombie Strippers" gehört definitiv nicht dazu und ich könnte mir dabei echt die Seele aus dem Leib kotzen.
Bei dem Film scheint es eine Grundvorraussetzung zu sein, vor Beginn schon zehn Bier oder wahlweise einen Eimer Sangria auf Ex in den hohlen Kopf zu schütten, damit man halbwegs seinen Spaß damit hat.
Natürlich nimmt sich keiner der Darsteller ernst, jedoch bleibt mir die traurige Erkenntnis, dass sich Robert Englund schon wieder einmal zum Vollhorst gemacht hat, anstatt den fünfzehnten Teil von "Elmstreet" abzudrehen... Der einzige Gewinner, bzw. Gewinnerin dürfte Mrs. Jameson sein, die mit "Zombie Strippers" beweist, dass sie neben Hardcore-Rudelgebumse auch gut für Softpornos mit einem Hauch Splatter-Anteil zu gebrauchen ist. Oder nennen wir es einfach anders: Für eine Rolle bei Barbara Salesch würde es auch noch reichen.
Dennoch soll sich jeder selber seine Meinung über diesen Film bilden. Wie man an den ofdb-Bewertungen sieht, kommt der Film bei vielen ja gut an. Für den ein oder anderen Junggesellen-Partyabend mit Sicherheit zu gebrauchen. Doch ich bekomm von so einem Schwachsinn lediglich Magengeschwüre.
2/10